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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 80)

so daß ein kleineres Band schon über hundert 
solcher Ziernägel aufweist (jede Lilie meist 
vier). Durchlaufende Wulstpaare auf den Bän- 
dern (etwa llöhnhart) wurden durch Ein- 
schlagen ins Gesenke erreichtlü. Die oftmals 
feststellbare Gleichmäßigkeit des Liliendekors 
bleibt bewundernswert und zeigt einen hohen 
Stand des technischen Könnens der Schmiede 
an. Ebenso ist die Einfallsfiille erstaunlich, die 
aufgeboten wurde, um das Lilienthema zu 
variieren. All dies dient bei aller Unterschied- 
lichkeit einer Dynamik, die sich auf das dich- 
teste mit einem Horror vacui verbunden hat, 
der diese Beschlagskunst voll beherrscht. um 
dann rasch zu verdnrren. Wb man jedoch auf 
das Abspalten ganz verzichtet, kann man die 
Lilien mit ihren Stengeln nur unter das breite, 
gleichbleibende Band einschieben, um so Ab- 
spaltung vorzutä schen. Gewiß kann man 
auch auf diese X ise, vor allem, wenn man die 
l.iliPn und ihre Rn-nuel in ninPrn OPlxrllnPfPn 
bestimmt, wirken sie dann freilich stark addi- 
tiv, ja zusammengestoppelt, und verlieren ihr 
eigentliches, geheimnisvolles Leben. 
Am stärksten verdichtet sich die Auszier an 
den Schlüsselfeldern. Das gilt fast für jede 
Türe. Selten sind Sonnenscheiben, wie in 
Ilöhnhartli). Fast ohne Ausnahme trifft man 
auf die Besetzung der Ränder mit 'I'ierköpfen 
mit aufgerissenen Mäulern (Münsteuer, A 
pach, Eggelsherg, Linz Landesmuseum us . 
Das alte Thema des Gorgo-Schrecklulickes ist 
nun in gotischer Form wieder da". Auch die 
meist mit Fischblasenmuster gezierten Tür- 
klopfergriffe sind wiederholt mit schwer zu- 
weisbaren Schädeln mit aufgerissenem Maul 
besetzt. Architekturstiicke haben sich in allen 
drei lnnviertler Bezirken nur einmal in Eggels- 
berg finden lassen". Die notwendige Führung 
des Schlüssels zum Schlüsselloch erlaubt reiz- 
volle Auszier aus Blatt und Stengel durch alle 
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