o
Kasten III.
Bände mit Metallbeschlägen, 16.—18. Jahrhundert.
Die Art, Buchdeckel mit Metall zu hesclila^-eu,
wurde auch von der ßenaissance beibehalten, nur war
die Lederdecke durch schwarzen oder farbigen
Sammet, die massiven Messint^eckcu durch ciselihte
oder getriebene Silberarbeiteu ersetzt worden : Liber
d’heures, Paris 1519 (Oesterr. Mus.); auch wur
den die ganzen Decken und der Kücken mit Pili
gran verziert: Antonin, geistl. Herzenslust, Nürn
berg 1700 (Artaria) und dieser etwas ungefüge
Einband durch einen verschiebbaren Rücken bequemer
gestaltet: Gebetbuch, 18. Jahrh. (Pürstbi.schöfl. Bibi,
zu Kremsior.)
Kasten IV.
Bände in verschiedener Technik, entlehnt von der
zweiten Gruppe der Kunst-Sammlungen des Allerh.
Kaiserhauses. Meist 16. Jahrh.
Die Latein-Grammatik für den Prinzen, nach
maligen Kaiser Maximilian L, ist in weiches Leder
mit zierlichen Messingbcschlägeu gebunden; Gebet
bücher für Herzog Alfons von Perara, für Erz
herzog P'erdinaud, dem Gründer der Sammlung,
ein Atlas aus dem Besitze desselben Pürsten, das
Zeug der Grafschaft Tirol für Kaiser Maximilian I.,
die Schreibtafeln Kaisers Perdinand l., so wie ein
prächtiges Gebetbuch mit noch gothischer Ver
zierung gehören in die Reihe jener vorher be
sprochenen Bände, deren Sammt und Brocatdecken
durch kostbare Goldschmiedearbeit verziert sind.
Gepresste und anderweitige Lederarbeiten, so wie
ein mittelalterliches Chorbuch aus Kloster Wein
garten verdienen die aufmerksamste Beachtung. Ein
gesticktes Noteubneh. zwei Originalbuchbentel und
ein vergoldeter Buchdeckel mit Ornamenten in Art
der Aldegrever sind von höchster Seltenheit.