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Oesterreich, sondern auch die auswärtigen Staaten sind vertreten;
Alt-Wien aber und die Alt-Wiener stehen im Vordergründe, denn
nicht der Zufall hatte Wien zum Schauplatze des (Kongresses
gewählt.
Es war eine grosse, schöne Zeit für unsere Stadt. Damals
gravitirten alle Völker Oesterreichs nach Wien; hierher strömte,
wie zur Zeit Karl’s VI. und Maria Theresia’s der Adel, nicht
nur der deutsche, auch der böhmische und ungarische. Wien
übte eine Anziehungskraft aus, wie nie zuvor, noch später. Die
Bevölkerung hatte nach den Befreiungskriegen rasch zuge
nommen. Böhmen, Ungarn, Italiener, aber auch Griechen und
viele Süd-Deutsche siedelten sich in Wien an; Gewerbe, Industrie
und Handel hoben sich. Die Stadt selbst erhielt ein neues An
sehen; ihre Verschönerung, an welcher seit den Neunziger Jahren
des vorigen Jahrhunderts schon Bürgermeister Wohlleben gear
beitet hatte, wurde auf sein Andringen nach dem Congresse mit
neuen Mitteln fortgesetzt. Die zum Theile zerstörten Vorwerke
wurden abgetragen, die Glacis mit schattigen Alleen ausgestattet,
der Paradeplatz regulirt, neue Thore eröffnet, die Vorstädte mit
der inneren Stadt durch gepflasterte Strassen verbunden, der
äussere Burgplatz umgestaltet, der Kaisergarten und der Volks
garten errichtet. Die Vorstädte waren zum Theile als Sommer
frischen beliebt, wie Hernals, wo Park und Landhaus des Grafen
Pälffy prächtige Feste sahen, wie Währing oder Weinhaus, wo
Friedrich Gentz achtzehn Sommer verbrachte, oder Döbling, wo
die Kaiserin sich einen Park anlegen liess, dessen kümmerliche
Beste heute den Zögernitzgarten bilden. Es waren selbstständige,
vom Stadtmagistrate unabhängige Gemeinwesen mit eigenen
Grundgerichten. Die alten, nicht allen von uns geläufigen Namen
wie Jägerzeile, Mühlfeld, Schaumburger- und Laurenzergrund,
Nikolsdorf, Reinprechtsdorf, Hungelbrunn, Magdalenagrund, Wind
mühle, Laimgrube, Spittelberg, St.-Ulrich, Strozzi’scher Grund,
Michelbeuern’scher Grund, Himmelpfortgrund, Thury, Lieclitenthal,
Althan und Rossau, weisen neben den heutigen Bezirksnamen
auf diese zahlreichen Vororte hin. Schon seit Beginn des Jahr-
hundertes entwickeln sie sich zusehends und treten einander
näher, wie die Weissgärber und die Jägerzeile, welche 1803 durch
die Franzensbrücke verbunden werden. Es entstehen zahlreiche
Neubauten, denn die Stadt wird zu enge, und man fängt an, in