gehalten, und die bemalten Gläser, wie sie vom Paduaner
Chronisten Jacopo da Naone in der Basilika des « Santo » in
Padua erwähnt werden und die sicherlich aus Venedig stam
men. Auch dieser letzte Zweig der Glaskunst breitete sich bald
über ganz Italien als eine Spezialität aus den Lagunen aus.
Anfang des Jahrhunderts gehen einige Fachleute aus Murano
mit Zustimmung der Republik nach Assisi, um bei den Mi-
noriten zu arbeiten. Ein Glaskünstler, Giovanni da Muran, dem
es gelingt sich in der Stadt bei SS. Apostoli festzusetzen, führt
Arbeiten gleicher Art aus und hat auch Aufträge für Florenz.
Seine Söhne setzen die Tradition fort, die von einem gewissen
Tommasino, der für den « Santo» arbeitete (seinerseits ein
Sohn des Vittore dai Sandri « da le finestre de vero » - d.h.
«von den Fenstern aus Glas » - dessen Werke aber nicht
bekannt sind. Dieser Tommasino, genannt « De Axandrii»,
ist der erste Venezianer, der nach Mailand mit derselben Auf
gabe kommt, für welche später Nicola da Venezia berufen
wird, der nicht nur als Glasmaler, sondern auch als Bildhauer
in der Lombardischen Kathedrale tätig war.
Im XIV. Jahrhundert kommt auch die Verwendung von
Gläsern für Brillen auf, die ursprünglich allein die « Cristal-
leri» herstellten, die hiefür Bergkristall und Quarz verwende
ten, die dann entgegen des behördlichen Verbotes in Glas
imitiert wurden. Als das Verbot aufgehoben wurde steht es
jedem zu « vitreos ab oculis ad legendum » herzustellen. Aber
am meisten findet seine Bestätigung, dass damals ausser
Smalten auch geblasenes Glas schon für die Herstellung von
Flaschen Verwendung fand; aber vervollständigt und ver
feinert wurde dieses durch die Schöpfung geistvoller Modelle
von unwahrscheinlicher Leichtigkeit aller Formen und Arten,
die der besonderen Fertigkeit einer ganzen Familie, nämlich
jener der Barovier, an vertraut wurden. Sie stammte aus Ca-
stelfranco, war jedoch schon im XIV. Jahrhundert in Murano
ansässig; Familienoberhaupt war ein gewisser Antonio Phio-