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Volltext: Venedig zeigt Glas aus Murano

auch in grösserem Ausmass, und die so behandelten Gläser zu 
Fenstern zusammenzusetzen, eine Venezianische Eigenart dar, 
die auch von den Venezianern exportiert wurde. Im Anfang 
des XV. Jahrhunderts arbeitet auf diese Weise mancher Ve 
nezianer in der Kathedrale von Mailand; Valentino Ungarn, 
ein Glasmaler, gründet eine Schule, aus der später eine Reihe 
hervorragender Künstler hervorgegangen sind, unter ihnen 
Giovanni Maria Obizzo, durch die Dekoration des weissen 
Glases, dem sogenannten «lattimo» berühmt. Filippo und 
Bernardino de’ Catani stellten mit dem Dalmatiner Sante, dem 
Sohn des Radi, Smalte für Mosaiken her, die nicht nur in Ve 
nedig Verwendung fanden, sondern auch nach Mantua und 
Ferrara exportiert wurden. Von den Glasmalern erinnern wir 
auch an Bartolomeo Vivarini und den Mocetto, die gemeinsam 
an der Ausschmückung eines Glasfensters für S. Giovanni e 
Paolo arbeiteten, das heute noch existiert; gemalte Glas 
fenster gab es zu einer Zeit in vielen gotischen Kirchen von 
Venedig, obwohl fast alle verloren sind, sind doch noch einige 
Spuren von ihnen in der Caritä, bei den Frari und in einigen 
anderen übriggeblieben. 
Es folgt mit dem XVI. Jahrhundert auch die Ersetzung der 
Metallspiegel, die bis dahin üblich gewesen sind, durch jene 
aus Glas, die nach der Überlieferung von einem gewissen 
Vincenzo Roder entdeckt wurden, der mit einer Herstellungs 
weise begann, durch die Murano bald zu internationalem 
Ruhm gelangte. 1507 gewährt die Regierung Andrea und Do 
menico Dal Gallo ein Privileg zur Herstellung von Spiegeln aus 
Kristallglas. Die Zunft der Glaskunst wird nunmehr durch 
neue Branchen erweitert: in der Rennaissance zählt man die 
Zweige der « Margariteri» (die Perlenhersteller), der Kristall 
glaserzeuger, der Spiegelmacher, endlich die «Stazioneri», 
wie die Glashändler bezeichnet werden. Die Kunst der « Mar 
gariteri », das sind die Hersteller von Perlen, « margherite » 
genannt, war den sogenannten « suppialume », die man nach
	        
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