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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVII (1882 / 205)

 
Russ, Charlemont, Tina Blau, Ribarz, Maäiö und einige der ungarischen 
Künstler am eingehendsten behandelt hat. 
Es wird von vielen Seiten der Wunsch ausgesprochen, es möchte 
die nächste Staatsausstellung im Künstlerhause ausschließlich der öster- 
reichisch-ungarischen Kunst gewidmet sein. Sache der Künstlergenossen- 
schaft aber wird es sein, in dem Intervalle von drei Jahren für eine 
würdige Vertretung der Kunstinteressen der österreichischen Künstler in 
intelligenter und unparteiischer Weise zu sorgen. 
Bei dem Schlüsse der Ausstellung vereinigt sich Alles, Inland und 
Ausland, in der Anerkennung der Verdienste, welche sich Graf Edmund 
Zilchy als Präsident der Ausstellungscommission durch seine hingehende, 
tactvolle und erfolgreiche Leitung der ganzen Ausstellung erworben hat. 
Ihm ist Wien und die Genossenschaft der Künstler zu großem Danke 
verpflichtet. 
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Am Schlusse der internationalen Kunstausstellung wird das Oester- 
reichische Museum durch einige hervorragende Kunstwerke bereichert. Den 
ersten Rang nehmen unter diesen Kunstwerken die plastischen Arbeiten 
des Bildhauers Josef E. Böhm ein. J. E. Böhm, geboren zu Wien 4. Juli 
1834., Schüler der Akademien in Wien und in Paris, und gegenwärtig 
Hofbildhauer der, Königin von England und Mitglied der Akademie in 
London, gehört zu den am meisten beschäftigten Bildhauern Englands. 
Er ist der Sohn des Sammlers, Kunstkenners und Hofmedailleurs J. Da- 
niel Böhm  in Wien 1865). Nicht weniger als vier Colossalstatuen 
und zahlreiche Porträtbildwerke sind aus seinem Atelier hervorgegangen. 
Die Statue von Thomas Carlyle, die, in Terracotta ausgeführt, in den 
Besitz des Oesterr. Museums übergeht, ist in London am Thames- 
Square in Bronze aufgestellt. In jüngster Zeit wurde ihm die Aus- 
führung der Statue Darwin's und von der Königin von England das 
Grabdenkmal ihrer verstorbenen Tochter, der Prinzessin Alice, übertragen. 
Als Mitglied der Akademie hält J. E. Böhm gelegentlich Vorträge in 
englischer Sprache über Sculptur. Seit längerer Zeit mit einer vornehmen 
Engländerin vermählt, führt J. E. Böhm in London ein vom häuslichen 
Glücke erhöhtes Künstlerleben. Obwohl als Engländer naturalisirt, hat 
Böhm seine Vaterstadt nicht vergessen und mit Freude die Gelegenheit 
der Wiener internationalen Ausstellung benützt, um Werke von seiner 
Hand in seiner Vaterstadt zur Ausstellung zu bringen. Nichts machte 
ihm größere Freude, als die Nachricht, dass durch die Intervention eines 
hochgestellten Gönner-s des Oesterr. Museums die Terracotta -Statue 
Carlyle's in den bleibenden Besitz dieser Anstalt übergehen wird, dessen 
Director mit J. E. Böhm seit seiner Jugendzeit befreundet ist. Böhm 
widmete dem Oesterr. Museum auch die beiden Terracotta-Büsten John 
Brighfs und E. W. Gladstone's. Das Museum besitzt bereits eine schöne 
17'
	        
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