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R udolf LARISCH, geboren am i. April 1856 zu Verona
(damals öfterreichifch), betätigte lieh Ichon von Jugend auf
forfchend und geftaltend mit Schrift. Er begann feine Lehr
tätigkeit im Jahre 190 z als Dozent in der Kunftgewerbefchule,
die er vorher mehrere Jahre befucht hatte. Weitere Berufungen
erfolgten feitens der Graphifchen Lehr - und Verfuchsanitalt (1910J, der Nieder-
öfterreichifchen Lehrer - Akademie (1918) und der Akademie der bildenden Künfte
(1920), wofelbft Larifch noch zur Zeit als Lehrer tätig ilf.
Die im Jahre 1889 erfchienene Abhandlung »Uber Zierfchriften im Dienfte der
Kunft« hatte — befonders bei den Künftlern— einen derartigen Erfolg, daß Larifch
fchon 1900 die erfte Serie feiner »Beifpiele künftlerifcher Schrift« ( eine Sammlung
von Schriftdokumenten europäifcher zeitgenöflifcher Künl’tler J herausgeben
konnte. Es folgte 1902 die zweite, 190b die dritte, endlich 1910 die vierte Serie.
Eine fünfte Serie ift unter dem Titel »Beifpiele künftlerifcher Schrift aus vergan
genen Jahrhunderten« in Vorbereitung. 1904 erschien »Über Leserlichkeit von
ornamentalen Schriften«.
Sein Schulbehelf »Unterricht in ornamentaler Schrift« hatte großen, weit über
die Grenzen seines Heimatlandes hinausreichenden Erfolg und machte acht
Auflagen notwendig.
1904 zeichnete Larifch für die Staatsdruckerci anläßlich ihrer jubiläumsfehrift
die bekannte Type »Plinius« und 1905 eine für Wertzeichen vorbehaltene
Antiqua.
Im Jahre 1905 erhielt er die goldene Medaille der Weltausftellung in St. Louis,
1914 war er Preisrichter der »Bugra« in Leipzig.