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Volltext: Officieller Ausstellungs-Bericht - Die Telegraphen-Apparate (Gruppe XIV, Section 2)

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Dr Leander Ditfcheiner. 
Setzt man nun in beiden Gleichungen A r = G B = M, fo wird 
EC ^ CE 
S * = (M+ B) (C-h M) + MC lmd S * = M(B-t- C -+- -t- C(B+Ml, 
woraus folgt 
= 4'. 
Nachdem die Verbindungen angebracht find, drückt man einen am 
Inftrumente, ähnlich wie beim Univerfalgalvanometer angebrachten Tafler 0, 
fo zeigt das Galvanometer einen Ausfchlag; drückt man nun einen zweiten 
Tafter z (ohne den erften loszulaffen), fo wird der Ausfchlag fich verändern. 
Man hat nun die Widerflände in A und D fo lange zu variiren, bis der zweite 
Ausfchlag gleich dem erflen wird, die Nadel des Galvanometers alfo keine 
Bewegung beim Niederdrücken des Taflers z macht. Ein Niederdrücken 
des erflen Taflers fchickt den Strom überhaupt in die Verzweigung, er geht alfo 
von A aus in die Zweige C und D und nach Wiedervereinigung über B nach A 
zurück. Durch darauffolgendes Drücken des Taflers z aber wird eine folche neue 
Verbindung hergeflellt, dafs der Strom von A ausgeht, fich einerfeits nach B, anderer- 
feits nach G -4- D verzweigt und dann wieder an der Vereinigungsflelle von b und 
B gegen A austritt. In dem Zweige 1 ifl fodann der Widerfland A r, in jenem 
2, D —f- G, in jenem 3, B und in jenem 4, C; da aber der Widerfland in 1 gleich 
fein mufs dem Widerflände in 2, fo ifl A -f- r = D -h G, fomit r = D -f- G — A. 
Der Widerfland des Galvanometers mufs bekannt fein, jener D und A wird am 
Inftrumente abgelefen, nachdem durch Drücken von z keine Stromänderung im 
Galvanometerdrahte ftattfindet. Die Meffung von Drahtwiderftänden findet unter 
Verwendung des Widerftandskaftens als Wheatftone’fche Brücke, jene von elektro- 
motorifchtn Kräften nach der Methode von Poggendorff flatt. (Autographirte 
Befchreibung von Dr. W. Siemens.) 
Die Meffungen werden am genaueften, wenn G und D folche Werthe 
haben, dafs A klein wird. In den Zweigen B und C müffen ftets Widerflände ein- 
gefchaltet werden; im Allgemeinen folche, deren Gröfse ungefähr denjenigen in 
den übrigen Zweigen entfprieht. Die in B und C eingefchalteten Widerflände 
haben nur Einflufs auf die Genauigkeit der Meffung, nicht aber ifl ihre Gröfse 
zur Beftimmung von r nothwendig, da ihr Werth in der obigen Formel für r fehlt. 
Die Methode ifl felbftverftändlich auf alle Leiter anwendbar, welche Sitze elektro- 
motorifcher Kräfte find, fo namentlich Indudlionsmafchinen und Thermofäulen. 
VonTaftern finden wir die gewöhnlichen Morfe-Tafter, felbftverftändlich 
in grofser Zahl bei allen gröfseren Telegraphenfabriken Frankreichs, Deutfchlands, 
Oefterreichs, bei demGewerbeinftitute in Liffabon etc. L. Breguet in Paris Hellte 
einen Indudlionstafter aus, wobei einfach durch Abrifs eines Ankers von feinem 
Magnete oder bei deffen Anlegen Indudlionsftröme, welche in die Linie gefandt 
werden, entliehen. Die Enden eines hufeifenförmigen, kräftigen Magnetes find zu 
(liefern Ende mit Drahtfpulen umgeben, welche mit der Leitung einerfeits, mit der 
Erde andererfeits in Verbindung flehen. Der Anker legt fich an beide Enden wie 
gewöhnlich an, ifl jedoch das eine Ende eines Plebels, deffen anderes Ende den 
Drücker enthält. Drückt man nun auf diefen, fo wird der Anker losgeriffen, der 
Magnetismus im Magnete tritt kräftiger auf und erzeugt einen kurz andauernden 
Strom, der auf der fernen Station den Anker eines polarifirten Relais oder eines 
polarifirten Morfe-Apparates nach einer Seite bewegt. Hört man zu drücken auf, 
fo legt unter Mitwirkung einer Feder der Anker fich wieder an den Magnet, 
fchwächt deffen Magnetismus und erzeugt einen entgegengefetzt gerichteten Strom, 
der den Anker des Relais oder Morfe-Apparates in feine erfte Lage zurückführt. 
Ebenfo finden wir bei Siemens Brothers in London und Siemens & Halske in 
Berlin den Magnet Induclionsfchlüffel von Siemens (S. Schellen 446).
	        
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