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Volltext: Officieller Ausstellungs-Bericht - Die Telegraphen-Apparate (Gruppe XIV, Section 2)

Telegraphen-Apparate. 
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dem Plättchen 8 in leitender Verbindung ; folglich fleht auch während diefer 
ganzen Zeit das mittlere Plättchen der grofsen Säule mit der Linie in Verbindung. 
Die drei Zähne der Gabel/' vereinigen nun diefe drei Communicationen und flellen 
die elektrifche Verbindung her, wenn der Apparat Transmetteur ifl. Die Fig. ij 
zeigt die Lage des Hebels rs, wenn der Apparat als Transmetteur gebraucht 
wird. Der Hebel wird in diefe Lage mit Hilfe des Griffes oq gebracht, von dem 
fchon oben gefprochen wurde. 
Wird der Apparat als Recepteur gebraucht (Fig. 14), fo wird der Hebelarm 
rs gegen links durch den Griff oq gebracht. Wir haben gefehen, dafs in diefem 
Falle die elektrifchen Verbindungen fehr einfach find, weil es genügt, die Spitze 
des Recepteurs mit der Linie verbunden zu haben, was dadurch möglich ifl, dafs 
die grofse Mittelplatte L mit dem Stifte leitend verbunden ifl. Es ifl diefs in der 
That genügend für kurze Linien, aber bei langen ifl der Strom nicht mehr kräftig 
genug, um dunkel gefärbte Spuren auf dem Papiere zu erzeugen. Man ifl in einem 
folchen Falle gezwungen, ein Relais einzufchalten, welches aus einer Localbatterie 
dem Stifte einen genügend kräftigen Strom zufchicken kann. Das Hinzufügen 
diefes Relais macht jene Verbindungen nothwendig, welche man in Fig. 14 auf der 
Säule K' K' fieht. Der Linienftrom, welcher früher diredl zum Stifte gegangen ifl, 
geht nun zum Relais und diefes fchickt zum Stifte den Strom einer Localbat 
terie. Die Gabel f verbindet mit ihren beiden äufseren Zähnen das mittlere 
Plättchen , fomit die Linie mit dem Plättchen R, welches den Strom zum 
Relais führt. Der Localbatterieflrom wird durch eine zweite Gabel f zum Stifte 
geführt. Ihr am meiflen rechts gelegener Zahn berührt leitend das Plättchen S' 
und kann dadurch einen Strom nach dem Stifte liefern. Der mittlere Zahn erhält 
durch das Plättchen B den Strom der Localbatterie, während fein am meiflen 
links liegender Zahn, der auf dem Plättchen A ruht, fpäter zu befprechende 
Fundlionen aufführt. Alle diefe neuen Verbindungen bei der Umwandlung eines 
Transmetteurs in einen Recepteur mit Relais vollführt der Hebel oq mit Hilfe 
jenes rs, und es ifl diefs die dritte Aufgabe, welche der Hebel oq zu löfen hat, und 
welche wir oben fchon andeuteten. Die Aufgabe, welche hier das Relais zu löfen 
hat, ifl viel fchwieriger, als diefs der Fall ifl bei der gewöhnlichen Uebertragung, 
indem fich bei dem telegraphifchen Autographiren die Ströme unter Umfländen 
rafcher unterbrechen und neu entliehen, fomit auch das Relais rafcher arbeiten 
mufs, was d’Arlincourt zur Anwendung feines oben befchriebenen Relais führte. 
Aber man hat noch mit einer anderen Schwierigkeit zu kämpfen. Die Ladung 
einer langen Linie macht, dafs der Strom fafl continuirlich ifl und oft unvollkom 
mene Unterbrechungen der Linien entliehen, namentlich bei rafch aufeinander 
folgenden Unterbrechungen mit Wiederfchliefsungen und Schwächungen des 
Stromes, wodurch unter Anwendung eines gewöhnlichen Relais der Localflrom 
andauert und auch dann Zerfetzungen am Papier hervorbringt, wenn diefe nicht 
llattfinden follen. Diefs vermeidet d’Arlincourt auf folgende Art: An dem Ende der 
Eifenkerne des Elektromagnetes bringt d’Arlincourt kleine Drahtfpulen B an 
Fig.15 und 16), Tafellll durch welche er einenTheil des Localbatterieflromes leitet, 
welcher bei jeder durch dön Linienflrom hervorgebrachten Bewegung des Ankers 
/Mas Papier am Recepteur zerfetzt. Diefer Batterieflrom geht durch die Draht 
windungen in B in entgegengefetzter Richtung als der Linienflrom und fucht 
daher den Anker P von der Schraube V zu entfernen. Durch Einfchaltung eines 
Widerflandes IFgelingt es nun, diefen Localflrom etwas fchwächer als den Linien 
flrom zu machen, fo dafs trotz des Localflromes der Linienflrom überwiegt und 
der Anker gegen die Schraube V drückt. Aber fobald der Linienflrom, anflatt 
vollfländig zu unterbrechen, fich abfchwächt in Folge der Linienladung, wird die 
Localbatterie überwiegen und den Anker von Flosreifsen, wodurch der die Zer- 
fetzung des Papiers auszuführende Theil des Localflromes gleichzeitig mit jenem 
durch die Spulen BB gehenden vollkommen unterbrochen wird. Auf diefe Art 
gelingt es, deutliche Schrift mit dicken und dünnen Strichen zu erhalten. In Fig.14
	        
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