Telegraphen-Apparate.
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fowie 35 Lehrlinge unter 16 Jahre alt und 17 Arbeiterinen als Drahtfpinnerinen
befchäftigt. Zwei Dampfmafchinen von zufammen 60 Pferdekraft find als Betriebs-
mafchinen verwendet. Auf der letzten Parifer Ausftellung 1867, fowie auf der
Wiener Weltausftellung war das Gefchäft wegen der Thätigkeit des Herrn
Dr. Werner Siemens als Juror hors concours; bei allen früheren Aufteilungen
erhielt es jedoch die erfte (Ehren) Medaille. Siemens & Halske ftellten in der
deutfchen Abtheilung faft alle im Telegraphenwefen verwendeten Conftrudtionen
aus, fo zwar dafs das Verzeichnifs der Ausftellungsgegenftände 145 Nummern
umfafst, auf welche wir theilweife im Folgenden noch zurückkommen muffen.
Ebenfo reich und vollftändig war die Ausftellung von Siemens Brothers in
London. , , , . ,
In der franzöfifchen Abtheilung fanden wir eine hervorragende und mter-
effante Ausftellung des Minifteriums des Innern (Adminiftratiou des lignes telegra-
phiques, Paris, Rue de grenelle, Saint Germain, 103), welche faft alle neueren Con-
ftrutftionen franzöfifcher Telegraphenapparate enthält, fo die Typendruck-Tele
graphen von Dujardinund d’A r 1 i n c o u r t, Morfe-Apparate nach dem Syfteme
Ailhaud, den M e y e r’fchen Apparat zur gleichzeitigen mehrfachen Depefchenver-
mittlung auf einer und derfelben Linie, die autographifchen Apparate von d'Arlin-
court und Meyer, die Relais nach den Syftemen von Boivin, Froment und
d’Arlincourt; ferner Bouffolen, Widerftandsmeffer, Blitzableiter u. f. w. Frankreich
ift ferner auch durch eine Reihe anderer Firmen gut vertreten und wir nennen
hier nur L. Breguet, L.Defchiens.Degoffes &Cie., Digney frkre &Cie.,
P. Dumoulin-Froment, Guyot d’Arlincourt, E. Hardy, B. Meyer,
Poftel & Cie. (Maifon Vinay), fämmtlich in Paris, und Andere.
Das öfterreichifche k. k. Handelsminifterium ftellte die auf feinen Linien
im Gebrauche befindlichen Apparate und Vorrichtungen zufammen und expo-
nirte fie im Pavillon des Welthandels. Wir finden dort das Modell des neuen
Telegraphenamts-Gebäudes in Wien, Tragfäulen und Vorrichtungen zum Spannen
der Drahtleitungen, Unterfuchungsapparate, complete Feldtelegraphen, Relief-
und Farbfchreiber-, Morfe ohne und mit Translationsvorrichtungen, Farbfchrift-
Apparate für Arbeits- und Ruheftrom, Doppelftift-Apparate mit Translationsvor
richtung, Hughes-Apparate mit der Teufelhart’fchen Brofchüre: „Fingerfatz beim
Hughes'“, Relais der gewöhnlichen Conftrudtion und mit Gewitterfchutz-Vorrichtung
für Arbeits- und Ruheftrom, einfache Tafter, Wechfeltafter und Doppelfchlufs-
Tafter, Blitzplatten mit eifernen Lamellen, Blitzfchutz-Vorrichtungen mit Saug-
fpitzen, ferner den Illimitapparat von Alois Bauer. Aufserdem finden wir in
der öfterreichifchen Abtheilung noch ziemlich vollftändige und reiche Expofi
tionen, hauptfächlich allerdings nur jener im grofsen Betriebe befindlichen Morfe-
und Nebenapparate, fowie der Eifenbahn-Signalvorrichtungen, wie jene von
H. Keitel, B. Egger, C. A. Mayrhofer, der allgemeinen Telegraphen-Bau-
gefellfchaft (ehemals J. L e o p o 1 d e r) und andere.
Auch die anderen Länder, zunächft die Schweiz, vornämlich vertreten
durch M. Hipp in Neuenburg, und Italien, ferner Ungarn, Rufsland, Dänemark
und Belgien haben ihrContingent für das Telegraphenwefen geliefert, ja felbft das
ferne Japan lieferte einen nach Siemens & Halske conftruirten Zeigertelegraphen
mit der Signatur: Patent 1870, Telegraphe aimant de d'Hirofe ä Yedo, mit japa-
nefifchen Schriftzeichen auf der Buchftabenfcheibe.
Von den zur Erzeugung des elektrifchen Stromes verwendeten Elementen
finden wir das Braunftein-Element von L eclanche, welches feit ungefähr6Jahren
auf mehreren franzöfifchen und belgifchen Eifenbahnen im Gebrauche ift, ausge-
ftellt von E. Barbier in Paris, 9 rue de Laval; ferner die bekannten Meidingei-
fchen und Ballonelemente, ausgeftellt von M e y e r & W o lf in Wien, fowie von
Gebrüder Naglo in Berlin. Karl Sartori in Wien ftellte feine Kohlenzmk-Ele-
mente aus. In Bezug auf die Form find die ausgeftellten Elemente verfchieden, -o