V. Jahrgang
NEUBAUTEN UND CONCURRENZEN
lieft 2
Veranda ist noch eine Terrasse und Pergola angeordnet.
Anstossend an den linken Nebensaal liegt die 30 m lange
Schank und hinter der rückwär
tigen Stirnseite des grossen Saales
wurde die Küche geplant. Leider
musste diese verlegt werden, da
das Etablissement in letzter Stunde
nicht seiner ursprünglichen Be
stimmung als Tanzsaal zugeführt,
sondern zu einem Variété umge
staltet wurde.
Ein zweiter Tanzsaal liegt
im Parterre, ist in deutscher
Renaissance ausgeführt, besitzt
eigenes Entrée, eigene Garderobe
und kann sowohl für sich allein,
als auch in Verbindung mit allen
übrigen Räumen benützt werden.
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Weiters gelangt man von der Strasse aus nach Passirung
eines Extrazimmers oder direct aus dem Vestibüle in einen
durch eine Gallerie untergetheilten
Speisesaal. Er lehnt sich an die
Stirnseite des grossen Saales an
und ist auch nur durch trans
portable Glaswände von diesem
getrennt.
Als Ergänzung des Etablisse
ments ist die im Nachbarhaus
befindliche Caféhausanlage zu er
wähnen, welche das ganze Par
terregeschoss des betretfenden Ob
jects ausfüllt.
Aus den beigefügten Grund
rissen und deren Beschreibung ist
die ganze Anlage des Etablisse
ments genau zu ersehen.
A '
]. Treppenhaus.
2. Erster Vorsaal.
3. Linke Garderobe.
4. Rechte „
5. Zweiter Vorsaal.
6. Grosser Tanzsaal.
7. Linker Nebensaal.
8. Rechter „
9. Patronessen-Estrade.
10. Küche. 11. Schank.
Souterrain.
&
Parterre.
12. Wintergarten.
13. 14. Logentreppen.
15. Herrentoilette.
16. Damentoilette.
17. Inspectionsarzt.
18. Küche f. d. Gassenrestauration.
19. Herrentoilette.
20. Kesselhaus.
21. Caféhaus.
22. Wein- und Bierkeller.
1. Entrée.
2. u. 3. Treppen ins Souterrain.
4. Grosser Speisesaal.
5. Entree zu 4.
6. Clubsalon.
7. Musikzimmer.
8. Musikkammer.
9. Chambre separée.
10. Logen.
11. Speisesaal.
12. Inspectionszimmer.
13. Damentoilette.
14. Orchester.
15. Gallerie.
16. Kleiner Tanzsaal.
17. Garderobe.
18. Stiege zur Speisesaalgallerie,
19. Extrazimmer.
20. Schank.
Tafel 11.
Wohn« u. Geschäftshaus in Wien, VlL, Eeke der Burggasse u. Kirehengasse.
Architekten BRÜDER DREXLER in Wien.
Die Eintheilung der Grundrisse ist sehr zweckmässig
und klar. Gute Belichtung und Luftzufuhr für alle Räume
ist vorgesehen.
Die sich an die Moderne anlehnende Durchführung
der Eacade ist einfach, jedoch besonders durch die Auflösung
des dritten Stockes mit Mansarde und Mittelaufbau sehr
wirkungsvoll und in den Rahmen der Umgebung vortheil-
haft eingefügt.
Grundriss siehe nebenstehend.
Tafel 12.
Villa des Herrn IVIaier in Carlsbad.
Architekt ROBERT PÈIHODA in Wien.
Tafel 13.
Arehitektur«Skizze.
Architekt L. FIEDLER in Budapest.
Tafel 14.
Detail des Hauses in Wien, I., Teinfalt
strasse 4.
Architekt Hofrath EMIL RITTER v. FÖRSTER in Wien.
Tafel 15.
Die neue russische kirehe in Wien.
Proiect von Prof. G. KOTOW in Petersburg, Ausführung von L. Ritter v. GIACOMELLI, Architekt in Wien.
Die Kirche, deren Aeusseres nach Motiven der russi
schen Architektur des 17. Jahrhunderts entworfen ist, zerfällt
in die im Strassenniveau gelegene Unterkirche und in die
Oberkirche, welche 4 m über demselben liegt und im Innern
27‘19 m hoch ist. Die höchste Kreuzspitze erhebt sieh 52 m
vom Trottoir.
Die Fa§ade der Kirche ist bis auf 4V2 111 Höhe mit
Mannersdorfer Stein verkleidet und hierüber in Stotzinger
Stein und trocken gepressten Fagade-Ziegeln weitergeführt.
Die sechs Kuppeln sind mit Kupfer eingedeckt. Vier Mono
lithe von 4‘50 m Höhe und 0-90 m Durchmesser, aus rothem
schwedischen Marmor, tragen im Innern der Oberkirche die
Hauptkuppel.
Die Niederdruck-Dampfheizung wird von einem ausser
halb der Kirche befindlichen Heizhaus aus bewerkstelligt.
Sämmtliche Arbeiten entstammen hiesigen Bezugsquellen, auch