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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 6

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noch wenig geschehen. Am längsten bekannt ist der D ombh ater Säuerling, überden 
schon zu Beginn des XIX. Jahrhunderts ein Buch aus der Feder des Dr. Stephan Nyulas, 
damaligen Ober-Physikus von Siebenbürgen, erschien. Dem Eisen-Säuerling von 
Rodna-Borberek hat neuerdings der Siebenbürgische Karpathenverein seine Fürsorge 
zugewendet und mit vielen Opfern die Errichtung von warmen und kalten Bädern 
ermöglicht. Die kalte Quelle (10 Grad Celsius) ist sogar der Borßeker Lvbogöquelle über 
legen. Das Oläh-Szentgyörgyer-Wasser ist besonders bei Magenleiden von guter 
Wirkung; die zweckmäßig eingerichteten kalten und warmen Bäder dieses Ortes haben 
schon ein weither zugereistes Publikum. Die Salzquelle von Pintak liegt in schöner 
Umgebung, ist aber nicht reichlich genug. 
In klimatischer Hinsicht bestehen zwischen dem alpinen Norden und Nordwesten und 
insbesondere der hügeligen Südwestgegend des Comitats sehr bedeutende Unterschiede. 
Während oben die Witterung den größten Theil des Jahres hindurch rauh ist und die 
mittlere Jahrestemperatur 4 bis 5 Grad Celsius beträgt, steigt diese in den südlichen und 
südwestlichen Theilen auf 8 Grad Celsius. Das Jahresmittel der Niederschläge beträgt 
zu Bistritz 707, in den Gebirgen über 1000 Millimeter. 
Der Flächeninhalt des Comitats beläuft sich auf 4014'35 Quadratkilometer, wovon 
181.555 Hektar auf Waldung und 74.655 Hektar auf Ackerland kommen. Von letzterem 
ist der Fruchtboden des Sajö- und Bistritzthales gut, und überhaupt kann der südwestliche 
Theil des Comitats, obgleich er hie und da stramme Arbeit und sorgfältige Cultur 
erfordert, als ziemlich fruchtbar gelten. Von Brodfrüchten lassen sich Weizen, Mais, 
Roggen, Gerste und Hafer mit Erfolg bauen, wozu stellenweise noch Wein- und Obstbau 
kommt. Im Norden und Nordosten jedoch findet sich in engen Thäleru und ans felsigen 
Berghängen nur hie und da eine günstigere Stelle, wo ein Stückchen Acker mit größter 
Mühsal ergiebig gemacht wird. Am lohnendsten ist die Viehzucht, die auch die haupt 
sächlichste und einträglichste Beschäftigung der Gemeinden am Fuße der Alpen bildet. In 
neuerer Zeit, seitdem sich zur systematischen Ausnutzung der Waldungen Actiengesellschaften 
gebildet haben, die Stille der Alpen durch den Lärm der Sägemühlen aufgestört ist und 
die wasserreicheren Flüsse zum Holzschwemmen eingerichtet wurden, bietet sich der 
Bevölkerung ein neuer Erwerbszweig, der indeß dem Eingeborenen noch nicht recht 
sympathisch ist, so daß die Holzarbeiter aus anderen Landestheilen beschafft werden müssen. 
Die Thier- und Pflanzenwelt dieser Gegend ist sehr reich. Die Alpen sind bis an 
den Rand der Nadelwaldzone hinauf von ungeheuren Fichtenwäldern bedeckt, deren Aus 
nutzung erst in neuerer Zeit begonnen hat. Von diesem Gürtel aufwärts erstrecken sich 
prächtige, fette Alpenmatten. In den tieferen Thälern und am Fuße der Alpen prangen 
dichte Wälder von Buchen, Eichen, Hornbäumen, Birken und noch weiter unten, wo die
	        
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