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DEUTSCHE WERKKUNST
Die Ausstellung will, was schon ihr Name besagt, einen Überblick über
die Werkkunst aus dem ganzen Deutschen Reich vermitteln. Daß es
sich dabei nur um eine Auswahl handeln kann, Vollständigkeit also
nicht erwartet werden darf, versteht sich mit Rücksicht auf den Krieg
von selbst. Hält sich die Schau dem Umfang nach in bescheidenen
Grenzen, so ist doch der strenge Maßstab, der bei der Auswahl
der Arbeiten angelegt wurde, von dieser notwendigen Beschränkung
völlig unberührt geblieben.
Die Ausstellung ist unter dem Gesichtspunkt des Werkstoffes gegliedert
worden. Ein Abbild des Aufbaues will der vorliegende Katalog ver
mitteln. Der aufmerksame Betrachter wird auf diese Weise am ehesten
eine ungefähre Vorstellung von der Vielfalt der Formen und der Ver
arbeitung gewinnen, die jeder Werkstoff durch Künstlerhand erfährt.
Neben dem zweckgebundenen Gebrauchsgerät steht die reine
Schmuckform, neben der kunsthandwerklichen Leistung das einwand
frei gestaltete Industrieerzeugnis. Der Begriff Werkkunst will diese
wichtigen Unterschiede nicht etwa verwischen, sondern im übergeord
neten Sinn zusammenfassen und die Gesamtleistung als Wertarbeit
kennzeichnen.
Kunsthandwerker und Entwerfer streben dem gleichen Ziele zu, näm
lich die gegenständliche Umwelt des Menschen zum würdigen Sinnbild
unserer Lebensfom zu machen. Daß auf diesem Wege viel erreicht
worden ist, steht ebensowenig außer Frage wie die nüchterne Fest
stellung, daß wir noch nicht am Ziele sind. Es ist eine angenehme Be
gleiterscheinung der Kriegswirtschaft, daß sie in vielen Fällen gerade
die Weitererzeugung minderwertiger Ware hat stillegen können. Einer
neu einsetzenden, verantwortungsbewußten Friedensarbeit wird damit
im voraus freie Bahn geschaffen.