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VORWORT
Uzs vorliegende Heft hat wie die anderen bisher erschienenen Bild
hefte des Museums nur den Sinn, dem Besucher die Erinnerung an das
Gesehene zu erleichtern, sein Verständnis dafür zu vertiefen, ihm viel
leicht auch vor dem Besuch schon einen Überblick über das zu geben,
was er auf einem Sondergebiet erwarten dürfe; es sind also ausnahmslos
nur Blätter aus dem Besitz des Museums abgebildet. Dennoch unter
scheidet sich dieses Heft in einer Hinsicht von den vorhergegangenen;
diese konnten doch den überwiegenden Teil der wertvollen Objekte
des behandelten Gebietes heranziehein, die Sammlung japanischer
Holzschnitte aber ist, wenn sie sich auch nicht mit weit bedeutenderen
Sammlungen des Auslandes messen darf, doch so groß, vor allem
durch die auch auf diesem Gebiet überaus großzügige Widmung des
verstorbenen Wiener Sammlers Anton Exner, daß nur ein sehr kleiner
Bruchteil davon abgebildet werden konnte. Die Auswahl wurde so
getroffen, daß sich immerhin ein knapper Überblick über die Ent
wicklung dieser letzten Blüte der historischen japanischen Kunst
gewinnen läßt, der freilich, entsprechend der Zusammensetzung der
Sammlung, nicht lückenlos ist. Ebenso konnte der Grundsatz: nur
selten oder gar nicht veröffentlichte Holzschnitte abzubilden, nicht
ausnahmslos berücksichtigt werden; bei Sharaku z. B. verhinderte das
der geringe Umfang seines Lebenswerkes, bei Hokusai und Hiroshige
die Popularität ihrer großen Bilderreihen. Von der Beifügung eines
wissenschaftlichen Apparates wurde, da das Heft für ein breiteres
Publikum gedacht ist, abgesehen. Für die Lesung der japanischen Texte
ist Herrn Dozenten Dr. Alexander Slavik von der Universität Wien
und besonders Herrn Professor Nobori Kaneko von der Universität
Tökyö zu danken, der auch vielerlei wertvolle Anregungen gab.