MAK
Internationale 
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde. 
Herausgeber: Herbert Ehrlich und J. Hans Prosl. 
1. Jahrgang. Wien, 1. Hlärz 1909. Hummer 3. 
■ ■ 
Österreich auf der Pariser Rmateur-flusstellang. 
^)ie „Societe Artistique des Amateurs“ in Paris 
tnandfe sich an jene Künstler Österreich-Ungarns, 
die nicht aus Beruf, sondern lediglich aus Gebe 
zur Kunst, sich auf den Gebieten der ITlalerei 
und Skulptur betätigen, mit der Einladung, sich 
an ihrer im ITlonate ITlärz d. J. in der Kapitale Frankreichs 
stattfindenden Ausstellung zu beteiligen. In stattlicher Zahl 
sind die Amateure 
dem ehrenuollen 
Rufe gefolgt. 
Binnen kurzem 
liefen fünfhundert 
Arbeiten ein, non 
denen 202 zu einer 
Vorschau im 
Kunstsalon JTlieth- 
ke in Wien zu 
gelassen rourden. 
Da aber auch 
diese Zahl noch 
für den in der 
Ausstellung in 
Paris zur Verfü 
gung gestellten 
Raumzu graij mar, 
so mufjte eineroei 
tere Auslese unter 
den Werken oor- 
genommen wer 
den; eine Jury, 
der der sächsische 
Gesandte am 
Wiener Hofe, Graf 
Rudolf Rex, prä 
sidierte, unterzog 
sich der wahrlich 
nicht leichten Auf 
gabe, die Auswahl zu treffen. Im ganzen rourden sechzig 
Arbeiten für die Ausstellung in Paris bestimmt und man 
kann, ohne Widerspruch zu befürchten, sagen, dafj die 
österreichische Amateurkunst dort gut oertreten sein roerde. 
Die ausgestellten Werke brauchen durchaus nicht die 
scharfe Brille des Kunstkenners zu scheuen. Es sind ernste 
Arbeiten talentbegnadeter Persönlichkeiten und es spricht 
5ig. 1. Crzherzogin JTlana 
roohl am beredtesten für sie die Tatsache, dafj sich oiele 
Kauflustige fanden, die die Bilder um hohen Preis zu er 
werben suchten. Die ITlischung oon Porträts und £and- 
schaften, Interieurs und Sportepisoden, Jagd- und Blumen 
stücken roird aber auch dem Auslande ein Bild oon der 
Vielgestaltigkeit ihres künstlerischen Schaffens, oon den 
landschaftlichen Reizen Österreich-Ungarns und oon der 
anziehenden 
Eigenart öster 
reichischen gesell 
schaftlichen He 
bens geben. 
ITlit gütiger 
Erlaubnis der Frau 
Erzherzogin 
Illaria Josefa 
und der anderen 
notablen Ausstel 
ler reproduzieren 
mir hier eine kleine 
Serie der expo 
nierten Arbeiten. 
Die kaiser 
liche Prinzessin ist 
durch ein Ölge 
mälde „ITlatio aus 
Brioni“ oertreten, 
das erst im lebten 
Jahre entstanden 
ist, Dem Blicke 
eröffnetsich(Fig. 1) 
die Aussicht auf 
das weife, tief 
dunkle ITleer, an 
dessen Strand der 
Josefa: „ITlotiu aus Brioni.“ gelbe Ginsterüppig 
wuchert. Das Ge 
mälde ist koloristisch sehr roirkungsooll und hat auch die 
Anerkennung heroorragender Kunstkenner gefunden. So 
schrieb Qidroig Heoesi bei Besprechung der Amateur- 
Ausstellung oon dem Bilde 1: „An der Spitze der Aus 
steller steht geroifj mit Recht Erzherzogin Atari a Josefa, 
deren „ITlotio aus Brioni“ mit dem tiefen Blau in ITleer 
und £uft, mit der charakterisierten Strandflora des Vorder-
	        
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