MAK

Volltext: Ausstellung islamischer Miniaturen, Textilien und Kleinkunst

Anfang des 8. Jahrhunderts nahezu voll 
ständig erhaltenen Wandmalereien des Badeschlößchens 
Wusejr Amra, deren Darstellungen von einem weitgehenden 
/-usammenhang mit hellenistischer Kunst zeugen. Die große 
Rolle aber die das Ornament schon in der Frühzeit der 
islamischen Kunst spielt, können wir aus dem geometrischen 
bchmuck der Stuckverkleidungen von Samarra (bei Bagdad) 
ermessen, der vorü^bergehenden Residenz der abbasidischen 
tvaiiten im 9. Jahrhundert. 
^00 Periode, aus der Zeit der Fatimiden 
^ i ^ J Ägypten) stammen einzelne Papyrus-Frag- 
rnente, deren bedeutendstes das Bild eines thronenden 
ornamentaler Umrahmung zeigt. Die malerisch- 
'?[^”^^..^^handlung der Figur erinnert noch an die 
bpatantike, wahrend das Hervortreten einer strengen Stili 
sierung den neuen, islamischen Geist bekundet. Ein anderes 
apyrus-Fragment, mit der Darstellung einer Reiterfi^ur 
erweist ein Nachleben persisch-sasanidischer Art, welche 
sich auch noch in späteren Jahrhunderten, z. B. in den 
Mustern von Seidenstoffen äußert. Dem 9. bis 10. Jahr 
hundert gehören ferner Koran-Fragmente an, deren künst 
lerische Qualität vor allem in dem Zusammenklang von 
^monumentalem Schrift-Duktus 
(Kufi) besteht, eine Einheit, die durch alle stilistischen Wand 
lungen der folgenden Zeiten erhalten bleibt. Auch auf den 
gew.rkten Schirmckborten ägyptischer Stoffe des 10. bis 
W Keramik und Bronzen der frühen 
Jahr^nderte finden wir oft die gleiche enge Verbindung 
von Ornament und Schrift. Aus dem Anfang des 13. Jahr- 
hunderte stammen die ersten vollständig erhaltenen Denk 
mäler der Buchkunst, deren Entwicklung von nun an in 
ununterbrochener Reihe bis ins 18. Jahrhundert zu ver- 
folgen isE Einer der wichtigsten Codices dieser Zeit ist die 
das malerisch- 
hellenistische Element, welches noch in jenem Papyrus- 
ragment wirksam war, durchaus in den Hintergrund 
getreten ist; trotz der scharf charakterisierenden Wieder 
gabe der Einzelgestalt überwiegt jetzt das Streben, auch
	        
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