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Volltext: Amtlicher Bericht über die Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 - Erstes Heft

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Sortiren und Waschen der Kohlen. 
oder zwischen dem Kolben und dem Kopf des Steigrohrs die nöthige 
Stabilität giebt. Das Verfahren ist durch die ausgehängten Zeichnungen 
erläutert. 
Die bekannten Rittinger’schen oder Mönchskolbenpumpen 
haben sich in Oberschlesien namentlich als Abteufungspumpen einge 
bürgert, sich aber, wie durch Zeichnungen dargestellt, auch im Grossen 
für dauernde Pumpenanlagen auf der Abendsterngrube und Georggrube 
in Oberschlesien, wo sie vom Maschinenfabrikanten Hoppe in 
Berlin construirt und gebaut sind, als völlig zweckmässig bewährt. 
' X. Sortiren und Waschen der Kohlen. 
Die Separation der Kohlen erfolgt entweder auf Stangensieben, 
d. h. geneigten Rättern, oder in Trommeln. Die erstere Methode findet 
wohl überall bei der Trennung der Stückkohlen Von dem übrigen 
Kohlenquantum statt, das letztere wird aber dann weiter auf Stangen 
sieben in verschiedene Sorten getrennt, wozu der auf den englischen 
Gruben gebräuchliche sogenannte apparatus dient, wovon eine Zeichnung 
von der Königin-Luise-Grube in Oberschlesien ausgestellt ist, oder sie 
erfolgt in einem Trommelsystem, wie es vielfach von der Actiengesell- 
schaft „Humboldt“ (Sievers & Co.) zu Kalk bei Deutz ausgeführt und 
auch auf der Ausstellung bildlich dargestellt ist. Jenes, das Stangen 
rättern, hat den Nachtheil, dass die Sortirung nicht vollständig erfolgt 
und die Neigung sowie die Fugenbreite der Stangen nicht immer der 
Beschaffenheit der Kohlen, welche bald nass, bald trocken sind, entspricht; 
dieses, das Trommelrättern, zerkleinert die Kohlen durch deren roti- 
rende Bewegung in ungewöhnlichem Maasse. Der Ingenieur Briart 
bei der Gesellschaft zu Mariemont und Bascoup in Belgien hat eine 
mechanische Separationsvorrichtung im Modell ausgestellt, 
■welche in der Praxis allen Anforderungen der vollständigen Separation 
und der Erhaltung der Stücke sowie der Schnelligkeit und Billigkeit 
entsprechen soll. Das Ganze ist eine Combination festei und beweg 
licher Stangensiebe, welche flach geneigt sind. Im Zustande der Ruhe 
liegt je ein Stab des beweglichen Systems zwischen zwei Stäben des 
festen Systems in einer Ebene; sobald Kohlen aufgeschüttet sind, wird 
das bewegliche System mittelst einer Kurbel und einem System von 
Hebeln und Excentrics in Bewegung gesetzt in der Weise, dass es in 
der Hälfte der Rotation über, in der anderen Hälfte unter dem festen 
System sich befindet, wodurch die Kohlenmasse ohne grosse Stösse auf 
gerührt und in kürzester Frist separirt wird. Es liegen zwei solcher 
Systeme unter einander, so dass drei Kohlensorten dargestellt werden. 
Auch die Prager Eisenindustriegesellschaft benutzt auf ihren Steinkohlen- 
Wiener Weltausstellung. I. 4
	        
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