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Volltext: Amtlicher Bericht über die Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 - Erstes Heft

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Erzaufbereitung. 
Der Ingenieur Helbordt hat in der russischen Abtheilung ein 
Verfahren durch Zeichnungen vorgeführt, wonach er den feinen Kohlen 
staub, durch die Feuerroste gefallene Cinder, nachdem sie von Asche 
durch einen Waschprocess befreit sind, die Lösche aus den Koks 
anstalten zu Briquettes verarbeitet. In einem Cylinder wird der Staub 
durch eine archimedische Schraube mit b'io Kalkwasser gemengt, wäh 
rend durch einen in der Cylinderwandung circulirenden Dampfstrom 
die Masse erwärmt wird, wodurch ein Theil der im Kohlenstaub be 
findlichen bituminösen Stoffe eine Verkittung der ganzen Masse bewirkt, 
welche man unter eine Presse bringt, um die Feuchtigkeit zu entfernen 
und den Briquettes die bestimmte Form zu geben. 
In der preussischen Rheinprovinz ist es gebräuchlich, dass die 
Consumenten die bezogenen mageren Kleinkohlen durch Vermischen 
mit Lehm (Klüten) zum Hausbrand geschickt machen. Die Vereini- 
gungsgesellschaft im Wurmrevier mischt die Staubkohlen mit 15 bis 20 
Proc. Lehm und streicht daraus Ziegel, welche sie in den Handel bringt; 
solche Steinkohlen-Lehmziegel fanden sich in der Aachener Col- 
lectivausstellung. 
Die Braunkohle wird vielfach, so namentlich im Bezirk des Ober 
bergamts zu Halle, zu Presssteinen verarbeitet. Eine solche Braun 
kohlenpresse von Schmelzer ist durch Zeichnungen bei der halle 
schen Collectivausstellung von Braunkohlenvorkommen dargestellt. 
XIII. E rzaufbereitung. 
Modelle und Zeichnungen von Erzaufbereitungsapparaten 
sind nur wenige zu erwähnen. In der Ausstellung des k. k. österrei 
chischen Ackerbauministeriums findet sich für die Aufbereitung der 
silberhaltigen Bleierze von Przibram eine Mittelkornsetzmaschine 
in natürlicher Grösse zum Setzen von Schliech von 1 bis 4 mm und 
Graupen von 4 bis 21 mm Korn, welche mit Wassereirculation und 
Schraubenaustragung für die Berge versehen ist; der Kolbenhub ist 
verstellbar von O'OO bis 0.05 m; ferner im Modell ein continuirlicher 
Stossherd von Rittinger, bei welchem an zwei gusseisernen Stän 
derpaaren das schmiedeeiserne Herdgerippe mittelst Haken aufge 
hängt ist, die Herdverschalung besteht aus weichem Holz mit Gummi- 
Überzug, an deren Stelle Marmor- oder Schieferplatten treten sollen; 
es werden darauf 0'063 km bis 0'126 km Mehl in der Stunde verwa 
schen, wobei die Schlieche auf 60 bis 70 Proc. gebracht werden. — In 
der französischen Abtheilung ist ein Waschherd von Allain und Ri- 
viere-Dejean zum Waschen goldhaltigen Sandes ausgestellt. 
Derselbe besteht aus Holz, ruht auf vier Rädern, um an jede Stelle, wo 
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