354 Mittelschulen: VII. Geographie.
sie ebenso gut in die Classe der Wandkarten sich rangiren lassen, auch die als
Wandkarten eingeführtenVogel-Delitsch'schenSchichtenkarten(Planigloben,
Europa, Mitteleuropa) in Oelfarbendruck auf Wachspapier (Leipzig bei Hinrichs).
d) Orographische und hydrographische Karten. Sie lassen sich
aus jenen Atlanten, deren Karten nach dem Muster des Sydow’sehen Atlas
aus getrennten Elementen (Gewässer, Gebirge, Geripp, Schrift) hervorgehen
(wie z. B. die Schulatlanten von Steinhäuser und Kozenn), zu separaten
Heften als stumme Karten zusammensetzen. Diese rein orographischen oder
orohydrographischen Bilder lassen sich nebstbei zur Einzeichnung der fehlen
den Elemente (eine fruchtbringende Hebung für Anfänger) gut verwenden.
Werden Karten grösseren Massstabs gewünscht, so findet man an den
von dem geographischen Institute in Weimar herausgegebenen fünf orohy
drographischen Karten der westlichen österreichischen Kronländer,
die alle gleiches Mass haben und von A. Gräfe’s geschickterlland gezeichnet
sind, passende Yorlagen.
Auch aus der grossen Scheda’schen Karte von Europa in 25 Blatt, nun
im Verlage von Artaria, lässt sich durch Combination der Eluss- und Terrain
abdrücke eine sehr detaillirtc orohydrographische Karte hersteilen.
e) Topographische Reliefkarten. Sie nähern sich desto mehr der Natur,
in je grösserem Massstabe sie ausgeführt sind, und erzeugen eben als Natur
bild, wenn sie das Terrain ohne Ueberhöhung geben, die Autopsie zum Theile
ersetzend, die wichtigsten Vorstellungen von der Beschaffenheit des dargestellten
Landstrichs.
Zwei kleine Reliefkarten von Hickmann, die Umgebung von Prag und
von Reichenberg umfassend (Verlag von A. Schöpfer in Reichenberg), sind
Repräsentanten von dieser Gattung im kleinen Massstabe; das Keil sehe Relief
des niederösterreichischen Schneebergs und seiner Umgebung zeigt uns ein
topographisches Relief grösseren Massstabs (V47200 der Natur.)
Die Hauptarbeit dieses eifrigen Geoplasten, die Alpen vom Glöckner
bis zum Hohenstaufen bei Reichenhall in 10 zusammenhängenden
Sectionen, ist in die Ausstellung des k. k. militär-geographischen Institutes aui-
genommen. Ein kleines Glöckner-Relief liegt vor. Unter die zum Unter
richte gut verwendbaren Reliefs gehören auch jene vom \ esuv und von dei
Insel Teneriffa, die vom Conservator Dickert in Bonn herrühren; auch die Reliefs
des Monte Rosa und der Zugsspitze von Schlagintweit reihen sich an.
f) Geologische Karten. Dazu gehört die detaillirte Karte von Inner
österreich, eine Leistung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Ausserdem
sind drei geologische Karten von der Central-Türkei von Professor Höch
st etter zu bemerken.
Bei der Wichtigkeit der geologischen Zusammensetzung der Oberfläche für
die Cultur des Bodens, die Physiognomik der Gebirge wird der Wunsch J
nach baldiger Vollendung der grossen geologischen Karte der österreichisch-