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Volltext: Bericht über österreichisches Unterrichtswesen, aus Anlass der Weltausstellung 1873, II. Theil

3. Ausstellungsobjccte. 
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schiedener Höhe; sie haben mithin dasselbe Maximum der Amplitude, aber un 
gleiche "Wellenlängen (L) und zwar sind die letzteren: L, */ a L, 2 / s L, l / 2 L, 
] / 3 L, V4 L, w0 L = 63‘2 Centim. d. i. 24 Zoll. Demnach entsprechen Nr. 1, 
2 und 3 dem Dur-Dreiklang und Kr. 1, 4, 5, 6 den vier ersten harmonischen 
Tönen. 
Will man die Wellenform eines Dreiklanges, z. B. yon der Prim, 
Terz und Quinte, erzeugen, so schiebt man rinter das normal gerichtete Gitter 
die Schablone der Prim und zeichnet auf das erstere, mittels der Terz-Scha 
blone die der letzteren entsprechende Figur. Entfernt man jetzt die Prim- 
Schablone, so erscheint, sobald alle Drahtfüsse in wagrechter Linie liegen, die 
zum entsprechenden Zweiklang gehörige Wellenzeichnung. 
Bringt man nun unter die Drähte die Quint-Schablone, so ergibt sich 
als Zeichnung die Curve für den Dreiklang. 
Professor Dr. Kiechl an der Mittelschule zu Feldkirch sendete einen 
Wellen-Apparat, welchem Crova’s Erfindung zu Grunde liegt. Setzen wir 
das Princip der Crova’schen Wellenscheiben, wie dasselbe im amtlichen öster 
reichischen Bericht der Pariser Weltausstellung (1867) von dem Referenten 
gegeben worden ist, hier als bekannt voraus, so können wir uns bei der Be 
schreibung des Kiechel’schen Apparates kurz fassen, und nur erwähnen, dass die 
den Schwingungs-Formeln entsprechenden Curven, das sind die Trochoi'den, auf 
gespannten, grossen, kreisförmigen Papierscheiben aufgetragen sind. Diese 
Wellenscheiben lassen sich suceessive auf einen eisernen Reifen bringen und 
in Umdrehung versetzen. Die entsprechenden Wellenpuncte geben dann in der 
wagrechten, 1 Centimeter schmalen und 84 Centimeter langen, Durchmesserspalte 
einer jenen Zeichnungen Vorgesetzten, kreisförmigen, schwarz politirten Holz 
scheibe die berechneten Schwingungs-Erscheinungen, welche genügend weit 
sichtbar sind. 
Für die Transversal-Welle enthält die schwarze Yorderscheibe an einer 
höher liegenden Stelle, ähnlich wie bei Crova’s Apparat, 9 gekürzte, 8 Millim. 
schmale Radialspalten, welche sich, wenn sie nicht gebraucht werden, ver- 
schliessen lassen. 
Dr. Kiechl hat seinem für Schulen sich empfehlenden, elegant ausge 
führten Apparate folgende Wellenscheiben beigegeben: 
1. Fortschreitende, isolirte Welle. 2. Fortschreitende Schallwelle. 3. Refle 
xion einer isolirten Welle zwischen Wänden. 4. Stehende Longitudinal-Welle. 
5. Stehende Welle für den Grundton einer Pfeife. 6. Erster Oberton einer 
Pfeife. 7. Transversal-Welle. 
Auch Professor Josef Dvorak vom deutschen k. k. Gymnasium in Brünn 
stellt drei für Schulen passend modificirte Crova’sche Wellenscheiben aus 
und zwar : 
Nro. 1. Für fortschreitende Longitudinal-Wellen. ISro. 2. Für stehende 
Longitudinal-Wellen. Hro. 3. Für fortschreitende Transversal-Wellen.
	        
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