3. Ausstellungsobjccte.
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schiedener Höhe; sie haben mithin dasselbe Maximum der Amplitude, aber un
gleiche "Wellenlängen (L) und zwar sind die letzteren: L, */ a L, 2 / s L, l / 2 L,
] / 3 L, V4 L, w0 L = 63‘2 Centim. d. i. 24 Zoll. Demnach entsprechen Nr. 1,
2 und 3 dem Dur-Dreiklang und Kr. 1, 4, 5, 6 den vier ersten harmonischen
Tönen.
Will man die Wellenform eines Dreiklanges, z. B. yon der Prim,
Terz und Quinte, erzeugen, so schiebt man rinter das normal gerichtete Gitter
die Schablone der Prim und zeichnet auf das erstere, mittels der Terz-Scha
blone die der letzteren entsprechende Figur. Entfernt man jetzt die Prim-
Schablone, so erscheint, sobald alle Drahtfüsse in wagrechter Linie liegen, die
zum entsprechenden Zweiklang gehörige Wellenzeichnung.
Bringt man nun unter die Drähte die Quint-Schablone, so ergibt sich
als Zeichnung die Curve für den Dreiklang.
Professor Dr. Kiechl an der Mittelschule zu Feldkirch sendete einen
Wellen-Apparat, welchem Crova’s Erfindung zu Grunde liegt. Setzen wir
das Princip der Crova’schen Wellenscheiben, wie dasselbe im amtlichen öster
reichischen Bericht der Pariser Weltausstellung (1867) von dem Referenten
gegeben worden ist, hier als bekannt voraus, so können wir uns bei der Be
schreibung des Kiechel’schen Apparates kurz fassen, und nur erwähnen, dass die
den Schwingungs-Formeln entsprechenden Curven, das sind die Trochoi'den, auf
gespannten, grossen, kreisförmigen Papierscheiben aufgetragen sind. Diese
Wellenscheiben lassen sich suceessive auf einen eisernen Reifen bringen und
in Umdrehung versetzen. Die entsprechenden Wellenpuncte geben dann in der
wagrechten, 1 Centimeter schmalen und 84 Centimeter langen, Durchmesserspalte
einer jenen Zeichnungen Vorgesetzten, kreisförmigen, schwarz politirten Holz
scheibe die berechneten Schwingungs-Erscheinungen, welche genügend weit
sichtbar sind.
Für die Transversal-Welle enthält die schwarze Yorderscheibe an einer
höher liegenden Stelle, ähnlich wie bei Crova’s Apparat, 9 gekürzte, 8 Millim.
schmale Radialspalten, welche sich, wenn sie nicht gebraucht werden, ver-
schliessen lassen.
Dr. Kiechl hat seinem für Schulen sich empfehlenden, elegant ausge
führten Apparate folgende Wellenscheiben beigegeben:
1. Fortschreitende, isolirte Welle. 2. Fortschreitende Schallwelle. 3. Refle
xion einer isolirten Welle zwischen Wänden. 4. Stehende Longitudinal-Welle.
5. Stehende Welle für den Grundton einer Pfeife. 6. Erster Oberton einer
Pfeife. 7. Transversal-Welle.
Auch Professor Josef Dvorak vom deutschen k. k. Gymnasium in Brünn
stellt drei für Schulen passend modificirte Crova’sche Wellenscheiben aus
und zwar :
Nro. 1. Für fortschreitende Longitudinal-Wellen. ISro. 2. Für stehende
Longitudinal-Wellen. Hro. 3. Für fortschreitende Transversal-Wellen.