G. Ausstellungsobjecte.
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maximums, aber es fehlt die Uebereinstimmung mit dem richtigen Wärmegrad,
was sich jedoch nach dem Princip der aräometrischen Glasperlen, wenigstens
annähernd, erreichen Hesse, besonders, wenn dem Schwimmer eine das Wasser
durchschneidende Form gegeben werden könnte. Jedenfalls hat der Aussteller
einen zum Ziel führenden Weg betreten.
Prof. A. Steinhäuser legte endlich noch eine stereoskopische Wand
tafel sammt zugehöriger einfacher Sehvorrichtung und begründender Brochiire
vor. Das Wesen der eben erwähnten Wandtafel ergibt sich aus Folgendem:
Beim gewöhnlichen Stereoskop sind (Fig. 1)
r, Sj und r 2 s,, die Bilder des hinter der
Bildebene MN befindlichen Körpers PS für
die Augenpuncte A, und A 2 ; es muss da
her das links liegende Bild mit dem linken,
das rechts gelegene Bild mit dem rechten
Auge besehen werden. Bei den Bildern
der Wandtafel (Fig. 2) ist die Construc-
tion gerade entgegengesetzt der eben be
sprochenen, wesshalb das Bild links mit
dem rechten, das Bild rechts mit dem
linken Auge zu fixiren ist. Hiezu dient ein in seiner Mitte rechteckig ausge
schnittener Pappendeckel, der so vor die Augen genommen wird, dass durch den
Ausschnitt die Bilder nur in der verlangten Weise, mit je einem Auge, wahr-
genommen werden, worauf für beide Augen die stereoskopische Erscheinung vor
der Bildfläche entsteht. Die Hteinhauser’sche Construction gestattet also (Figur 2)
Halbbilder in beliebiger Grösse anzufertigen und mithin stereoskopische Wand
tafeln zu erzeugen, was bei der gewöhnlichen Construction der Halbbilder nicht
möglich ist, indem dann die Breite der Halbbilder die Entfernung der Knoten-
puncte der menschlichen Augen theoretisch gar nicht, praktisch nur wenig über
schreiten darf.
An den stereoskopischen Wandtafeln werden, wegen der grösseren Augen
nähe des Objectes, die Halbbilder auffallend verschiedener als bei ihrer gewöhn
lichen Construction, wodurch ihr Zusammenflüssen in ein Ganzbild um so über
raschender wirkt. Ueberdiess können mehrere Personen die W andtafel gleich
zeitig mit dem stereoskopischen Erfolg besehen und, bei einiger Uebung, sogar
ohne besondere Vorrichtung.
Noch haben wir hier auf das im physikalischen Laboratorium des V iener
Universitäts-Professors Dr. Victor v. Lang angefertigte und von diesem aus
gestellte Spiegel-Galvanometer, wegen dessen vielseitiger Brauchbarkeit, auf
merksam zu machen. Die Beschreibung des Apparates findet man im LXYII.
Bande der Sitzungsberichte der k. Akademie der \\ issenschaften, II. Abthlg.,
Jän. Heft, 1873.
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