MAK

Volltext: Bericht über österreichisches Unterrichtswesen, aus Anlass der Weltausstellung 1873, II. Theil

434 
Mittelschulen: XIII. Stenographie. 
sichtlichkeit grosse Verbreitung erworben. Bezüglich der Methode 
schliesst es sich dem folgenden Conn’schen Buche an. 
7. Conn: „Lehrbuch der Kammer-Stenographie/’ 2. Auflage (Wien hei Bemann 
und Altmann 1871), Preis 2 fl. 50 kr. 
Dieses Buch unterscheidet sich formell wenig you den Dresdener 
Beschlüssen, destomehr seinem Geiste nach. Verfasser wählt von zwei 
zulässigen Schreibweisen stets die kürzere. In der 2. Auflage hat es 
eine grosse Erweiterung erfahren, so dass es zu den ausführlichsten 
Lehrbüchern gehört und von Lehrern neben dem kleinen Faulmann’schen 
verwendet werden kann. Die Regeln sind klar und erschöpfend, die 
Anordnung des Lehrstoffes ist vom Leichteren zum Schwierigeren auf 
steigend, die Satzkürzung ist sehr eingehend behandelt. 
8. Kühnelt’s: „Lehrbuch,” 4. Aufl. 1873 (Wien bei Braumüller), Preis 1 fl. 50kr. 
Das Buch ist kurz in den Regeln, ausführlich in den Beispielen, 
und gibt bei jedem Abschnitte Satzbeispiele; dadurch bildet es in Bezug 
auf die Methode ein Zwischenglied zwischen der calculirenden und der 
systematischen Methode. In der Anordnung der Lehrsätze folgt es 
den Dresdener Lehrbüchern, hat jedoch wie das Conn’sche Lehrbuch 
vor allem die Kammerschrift im Auge und weicht aus diesem Grunde 
auch zuweilen von den Dresdener Beschlüssen ab. Die Satzkürzung 
ist ausführlich behandelt. 
9. Kühnelt’s: „Militär-Stenograph.” 3. Auflage. Wien 1868. 
Entspricht im Lehrgänge dem obigen Buche und unterscheidet 
sich von diesem nur durch die Beispiele, welche mit besonderer Rück 
sicht auf den militärischen Gebrauch gewählt wurden. 
10. Markovits J.: „Lehrbuch.” Wien 1862. 
Die Methode dieses Buches ist die calculirende wie bei Albrecht. 
Verfasser nähert sich jedoch mehr der systematischen Anordnung des 
Stofles und folgt in den Schreibweisen der Kammerschrift. Die Satz 
kürzung fehlt. Das Buch ist gegenwärtig vergriffen, doch steht eine 
neue Auflage bevor. 
11. Stern: „Militär-Stenographie.” Wien 1871. 
Dieses Buch schliesst sich eng an die 1. Auflage von Conn’s 
Kammer - Stenographie an und unterscheidet sich von dieselben durch 
die Beispiele, welche vorzüglich militärischen Inhalts sind. 
12. Schreiber: „Theoretisch-praktisches Lehrbuch.” Wien 1871. 
Verfasser plaidirt für die Einführung der Stenographie in die 
Volksschule, wie die Anhänger der Dresdener Beschlüsse, verwirft aber 
die von den Dresdener Beschlüssen geschaffenen strammen Vocalisations- 
Regeln und setzt dafür vage Bestimmungen, welche an die Theorie der 
Vierziger Jahre erinnern. In dieser Beziehung ist das Buch ein grosser 
Rückschritt; auch sonst gefällt sich der Verfasser in Eigenheiten, welche 
weder theoretische, noch viel weniger praktische Berechtigung haben. 
Die Satzkürzung fehlt.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.