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Volltext: Bericht über österreichisches Unterrichtswesen, aus Anlass der Weltausstellung 1873, II. Theil

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Anhang: I. Schulbauten und Schulhygiene. 
bedeckt, während der untere Theil im aufgeklappten Zustande auch als Arbeits 
tisch für Mädchen verwendet werden kann. Rückenlehnen fehlen; das gut 
geformte nach hinten zu etwas geschweifte Sitzbrett ist behufs des Zimmer 
turnens zum Aufklappen eingerichtet. 
In ähnlicher Weise, ja in mancher Beziehung noch besser ist die Bank 
von Dr. Bauer in Prag construirt. Der sehr gute Klapptisch hat leider eine 
Pultleiste, dafür entschädigt aber die übrige mit Kunze’schcn Lehnen versehene 
Construction dieser hübschen Subsellien. 
Schulbänke und Zeichentische von Grillemeier in Wien. Com- 
plicirte und daher nicht eben zweckmässige Eisenconstructioncn, wobei wir 
insbesondere an der Schulbank den, hinter den aufzuschlagenden Sitzbrettern 
befindlichen hohlen Raum als dem Sitzen der Kinder hinderlich bezeichnen. 
Tischbreite bloss 20 Centimeter. 
Tisch mit zwei Bänken aus Holz vom Kinderg'arten am Heubau 
zu Wien. Ein gewöhnlicher 62 Centimeter breiter und 2 Meter langer Tisch 
mit Quadrirungen für Bausteine; dazu zwei ganz gewöhnliche 2 Meter lange 
bewegliche Bänkchen mit 25 Centimeter breiten, geraden Sitzbrettern und 
24 Centimeter Rückenlehnenhöhe. 
Uns will die grosse Länge des an und für sich hübschen Tisches nicht 
gefallen; wie sollen die Kinder bei solcher Tisch- und Banklänge zu ihren 
Plätzen in der Mitte der Bänke gelangen, ohne die Nachbarn zu belästigen? 
Dieselben Bedenken flösst uns auch der von Heinrich in Prag aus 
gestellte Kindergartentisch sammt Bank ein. Derselbe ist 70 Centimeter 
hoch, ■vom Fussboden an gemessen. Allerdings ist das Trittbrett verstellbar, 
dennoch ist es uns nicht einleuchtend, ob kleine Kinder anders, als durch das 
Hinaufheben zu ihren Sitzen gelangen können. Die Schulbänke desselben Aus 
stellers haben die Distanz, einen Fusstritt und separate, etwas geneigte 
Lehnen. 
Was die ausgestellten Schultafeln betrifft, so verdienen die Groll’schen 
elastischen Patent - Schultafeln zuerst genannt zu werden. Sie verbinden Leich 
tigkeit mit grosser Dauer und können in Rollen von 5 Fuss (1-6 Meter) Breite 
und 25 Fuss (8 Meter) Länge bezogen werden. Ausgestellt ist eine grosse 
Tafel für Hoch- und Mittelschulen mit Rollenaufzug ohne Ende, in der Weise, 
dass der elastische Tafelstoff über zwei oben und unten am Holzgestcll befestigte 
Walzen (Rollen) läuft und auf und ab beweglich ist. 
Eine zweite, mit gewöhnlichem Aufzug durch Stellhölzer versehene Tafel 
ist auf einer Seite weiss punctirt, auf der anderen linirt. Das Umwenden 
solcher Tafeln macht Schwierigkeiten. 
J. Hieber’s (in Tattendorf bei Baden) rotirende Schultafel zeigt dieselbe 
orrichtung, wie die Groll’schen Tafeln und bietet überdiess auch noch den 
V ortheil, dass die Linirung nach einer unten angebrachten Leiste und durch 
V erschiebung der Tafel prompt und sicher ermöglicht wird.
	        
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