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Volltext: Ausstellung Ostasiatische Malerei aus dem Museum v. d. Heydt, Eysden, Holland

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Von der Lackkunst der T’ang ist in China selbst so gut wie nichts 
erhalten, wohl aber in Japan, wo die chinesischen Werke, Vor- 
bdder der damals aufkommenden einheimischen Lackkunst, auf 
das höchste geschätzt wurden. Sie zeigen reiche Verwendung von 
^Id, Goldmalerei und Ritzungen, gefüllt mit Gold. Daneben er- 
Ireut sich die Verbindung von Lack und Perlmutter besonderer 
Beliebtheit. In der T’ang-Zeit soll auch das Schnitzen des Lacks 
aufgekommen sein. Der Künstler trägt, zumeist auf Holzgrund, eine 
Lackschicht auf, läßt sie trocknen, darauf eine zweite, dritte und 
so weiter, bis die Schichten dick genug sind, um mit dem Messer 
geschnitten zu werden. Läßt man die Farben der Schichten wech- 
se^, so geben sie dem Relief, je nach der Tiefe, bis in die der 
Schnitt geführt wird, Buntheit. Beispiele für den alle wechselnden 
Schichten bloßlegenden Schrägschnitt sind aus dem 8. Jahrhundert 
bekannt, er blieb von da an meist mit einer besonderen Art kurven 
reichen Dekors (japanisch: guri) verbunden. 
Aus der Sung-Zeit sind schlichte schöne Schalen erhalten, aus 
der Yuan-Zeit einige pschnittene Rotlacke, Werke des berülunten 
Chang Cheng. Die Kunst der Rotlackschnitzerei gipfelte im 15. 
Jahrhundert. Zwei Stüe, der eine weiche Rundungen, der andere 
.Jatte Flächen und scharfe Kanten bevorzugend, laufen längere 
Zeit nebenemander her. Sie büßen allmählich ihre Eigenart ein, ver 
mischen sich und verlieren an seelischem Gehalt. Dafür steigert sich 
die Beherrschung des xMaterials ins Virtuose, um schHeßUeh, im 
18. und voUends im 19. Jahrhundert, im Kleinlichen zu enden. Die 
Lackmöbel der Ming- und frühen Mandschu-Zeit, in ihren besten 
Beispielen bei aller Pracht, dem Neben- und Zueinander von Lack, 
Perlmutter und Halbedelstein, von gelassener Größe, übten auf 
das europäische Kunstschaffen stärksten Einfluß aus. 
Otto Mänchen-Helfen
	        
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