zeitraubenden Handarbeit hat sich später zur Vereinfachung das soge
nannte Tjapverfahren entwickelt, bei dem die Wachszeichnung mittels
kupferner Stempel auf dem Tuch angebracht wird. Nr. 86-88 b
veranschaulichen die diversen Stadien der Batikherstellung. Zu den
schönsten Erzeugnissen der Batikkunst gehören die Fürstentücher oder
Dodot. Nr. I—II. Dies sind weite Festgewänder, die von Adeligen an
den Fürstenhöfen von Djokja und Solo auf Java bei festlichen Gelegen
heiten getragen werden. Hieher gehören auch die sogenannten Kain
prada, Prunkgewänder, die auf spezielle Bestellung hin auf Java gebatikt
und von Adeligen auf Bali eigenhändig mit Blattgold geschmückt und
dortselbst getragen werden. Nr. 145.
Die gewöhnlichen Kleidungsstücke der Eingeborenen Javas sind die
Umschlag- oder Lendentücher aus Baumwolle oder Seide, die von
Männern und Frauen getragen werden und Unterkörper und Beine
bedecken. Nr. 12—41. Man kann sie einteilen in die sogenannte Katn
pandjang mit gleichmäßig verteiltem Dekor und die sogenannte Sarong,
gekennzeichnet durch ein Mittelstück mit Dreieckmotiven, das beiderseits
von sogenannten badan begrenzt wird. Auch hier giht es bestimmte
Ornamente, die zu tragen das Privileg der Adeligen war, so zum Beispiel
die Kawung- und P ar an grii^s ak-Motiwe.. Nr. 12—15. Aus dem
schier unerschöpflichen Reichtum an verschiedenen Motiven seien hier
genannt; die schieflaufenden Bänder (Nr. 19, 20, 52),
die N ach ahmung von Weberei-Ornamenten (Nr. 21, 76),
die T, f epl okkan- oder geometrischen Motive (Nr. 39, 40, 35) und
endlich die große Gruppe stilisierter Pflanzen-, Tier-, Wolken- und
Flügelmotive, die man als Semen- Ornamente zusammenfaßt.
Ausschließlich von Frauen um Hals und Brust geschlagen werden die
Brusttücher oder Slendang. Diese weisen, sofern sie aus Baumwolle be
stehen, meistens eine der obengenannten Musterungen auf (Nr. 42—57).
Die seidenen Slendang dagegen (Nr. 93—118), die fast alle an der Nord
küste von Zentral- und Ostjava hergestellt werden, verraten in ihrer
Musterung deutlich chinesische Einflüsse.
Zu nennen sind noch die viereckigen, kunstvoll zu einer Art Turban
gebundenen Kopftücher oder Kain kapala der Eingeborenen von Java
(Nr. 58—84). Nr. 85 zeigt ein fertig gebundenes Tuch. Eine besondere
Gruppe bilden die aus selbstgewobenem Material gebatikten Pemalang-
tücher (sowohl Brust- wie Lendentücher), die durch ihre eigenartige
Färbung (blauschwarz mit rot) und ihre stark chinesisch beeinflußten
Motive einen ungewöhnlichen Reiz besitzen und in Europa bis jetzt noch
ganz unbekannt sind (Nr. 124—143).