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Gebiet, »Die berühmtesten Heiligen« und »Die Gottesmutter
mit den Heiligen« aus dem Pskower Lande, und die »Wladimirs
kaja« aus dem nördlichen Gebiet.
Das XV. Jahrhundert, das die höchste Blütezeit des russischen nationalen
künstlerischen Stils darstellt, ist in der Ausstellung mit erschöpfender
Vollständigkeit vertreten; die künstlerischen Schulen von Nowgorod,
Pskow, Susdal, Alt-Moskau, Twer und dem nördlichen Gebiet ziehen
an uns vorüber. Auch ein Denkmal nichtrussischer Herkunft, das wahr
scheinlich seine Heimat auf der Balkanhalbinsel hatte, ist vorhanden.
Da es im hohen Norden, in einem verfallenen Kirchlein an der Nord-
Dwina entdeckt worden ist, gebührt auch ihm in der Ausstellung alt
russischer Kunst ein Platz. Es ist dies die »Deisis mit dem Apostel
Johannes«. Es ist kaum zu hoffen, der Schicksalsläufe gewahr zu werden,
die sein Auftauchen in dieser weit entlegenen Gegend bedingt haben;
dasVorhandensein dieses Denkmals aber unter den Denkmälern russischer
Kunst, von denen es seiner künstlerischen Einstellung nach dermaßen
absticht, ist bedeutend genug, um sein Erscheinen auf der Ausstellung
zu rechtfertigen.
Den Höhepunkt der Entwicklung des nationalen Stils bildet das
Schaffen des genialen Andrej Rublew, dessen Kunst durch die Kopie
seines unsterblichen Werkes »Troiza« (Trinität) aus der Troize-
Sergiewskaja Lawra und durch zwei Ikonen — den »Apostel Paulus«
und die »Höllenfahrt Christi«, die ihm zugeschrieben werden, vertreten
ist. Bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts befanden sich die beiden
letzteren Ikonen in der Uspenskij-Kathedrale in Wladimir, die im
Jahre 1408 durch Malereien unter der Leitung und mit persönlicher
Beteiligung Rublews geschmückt worden ist. Unter Katharina II. sind
diese Ikonen aus der Kirche entfernt und den Bauern des Dorfes
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