er Respekt. Anerkennung und echte Freundschaft
tehen konnten und Bernard Leach ebenso wie sein
nischer Assistent Hamada bei Lucie Rie ein- und
gehen wurde.
ersten Anfange sahen anders aus Zu Beginn ihrer
loner Zeit ging Lucie Rie zu hBlmlDiit. um dort für
Lampe. der ebenso wie sie emigriert war. in der
Werkstatt mitzuarbeiten Als die Biminl-Gläser
iso wie ihre Wiener Keramiken keinen Absatz fana
kam Lampe aufdie Idee. Schmuck und Knopfe aus
izu erzeugen und riet LucieFlie.esmitkeramischen
aten zu versuchen. Nach ein oder zwei Jahren
alten sie als Auslander keine Arbeitserlaubnis
r. und die Werkstatt mußte geschlossen werden.
eRietandArbeitin einerFabrikfürtechnische Meße
te Als sie nach Kriegsende wieder selbständig
iten durfte. begann sie wieder mit Keramikknopfen
hatte einige Jahre lang eine großere Werkstatt mit
er 6 Mitarbeitern. Auf diese Weise kam auch der
sche Emigrant und Ingenieur Hans Coper zu ihr.
es zufallige Zusammentreffen wurde fur beide zur
cksalhaften Begegnung. LucieRieermutigteCoper
fopferei. und seine geniale Begabung und starke
onlichkeit überzeugten und bestarkten sie. gegen
irsprungliche Ablehnung des Publikums ihre eigee
Vorstellungen durchzusetzen.
rend sie gemeinsam Gebrauchsgeschirr erzeug-
Tee- und Katteeservices, Schüsseln und Kasseroe
entwickelte ieder separat seine individuelle kun-
ische Keramik Ein erster bedeutenderer Auftrag
.ucie Ries Tee- und Kafteegeschirr kam von der
a Bendicks. einem dergrößten Kaffee-undSchoko-
nerzeuger. Ihre meist dunkelbraunen oderschwar-
mit hellen Sgraflitolinien dekorierten Kannen und
.en fanden langsam Kauter Aber der tägliche
pf war hart. 1949veranstalteten die rrBerkeley Gal-
sri zum ersten Mal eine kleine Verkaufsausstellung.
aintachen Formen von Lucie Ries Gefaßen zeugten
der intuitiven Sicherhert. mit der sie stets das har-
ische Gleichgewicht der Proportionen fand. Ihre
zhaltigung mit Architektur. ihre Vorliebe fur die
tge. konstruktivistische Formensprache Josef
manns hattensieschonin ihrerWienerZeitgelehrt.
Form aus dem Verstandnis des Notwendigen und
ierfekten BeherrschungderentsprechendenTech-
u entwicklen. Schon sehr truh hatte sie begonnen,
wer eigenwilligen Methode mit der Oberflächenbee
llung zu experimentieren die porose. aulgeraunte
he wirkt oft wie eine Orangenschale Fur Lucie Rie
e Oberflache ein einheitlicherTeil des Ganzen. der
'orm wesentlich erganzt
iorthodoxer Weise glasiert sie vor dem Brennen.
mit dem Pinsel oft mehrere Schichten auf. was
ruhige Hand und große Geschicklichkeit erfordert.
' ihre eigentumliche Farbgebung befragt. meint sie
elnddaß ihrGeheimnisdarin liege. daß die Farben
6 Vase. 1 982. Steingut - hohe bauchige Kragenvase mit rosa.
grun und grauen Spiralen. Hohe 31.5 cm
7 Schale. 1984. Steingut e turkisblau mit Brorizebandrand.
Dm 20.3 cm. Hohe 10.8 cm
8 Schale. 1984 Porzellan 7 agyptisches Blau mit braunem
Rand. Dm 20.3 cm. Hohe 10.8 cm
9 Schale. 1984 Porzellan 7 außen weiß. innen braun. durch
gehend schralliert. Dm 23.5 cm. Hohe 9 cm
nicht aufgetragen werden, sie sind im Ton. entstehen
durch die Oxyde in der Masse. dann kommt eine weiße
Glasur darüber Das erste und einzige Brennen IFIIS-
griert die verschiedenen Schichten Dieses hohe tech-
nische Kennen verbunden mit ihrer nie ermudeten Lust
zu experimentieren brachte ihr. wenn anfangs auch
langsam. die heute unbestrittene Anerkennung als ein-
zigartige Virtuosin der Oberflache und Farbe.
Ein kurzer Uberblick über die wichtigsten Etappen ihrer
Laufbahn soll zeigen. wie sie zu ihrem internationalen
Ruhm gelangte.
1953 nahm sieerstmalsan einerAusstellungenglischer
Keramik im Stedeliik Museum inAmsterdam teil. imdare
aulfolgenden Jahr an der Triennale in Mailand. Es folge
ten eine Verkaufsausstellung in New York. Museums
ausstellungen in Goteborg und Minneapolis und 1964
in Tokyo. 1967 zeigte das Boymans van Beuningen
Museum in Rotterdam rrLucie Rie 7 Hans Coperrr und
im selben Jahr organisierte das Arts Council in London
die Ausstellung IJLUCIG Rie retrospective exhibition
1926e1967ri. Kurz danach erhielt sie die Auszeich-
nung des OBE (Order ot the British Empire) und das
Ehrendoktoratdes LondonerFtoyalCollegeofArt. lnden
70er Jahren stellte sie in Hamburg aus im Museum fur
Kunst und Gewerbe. in Monchengaldbach und in Dus-
seldorf. 1981 wurde sie mit dem CBE ausgezeichnet
(Commander ot the British Empire). und 1982 wurdigte
sie das Victoria and Albert Museum in London mit der
bisher umfangreichsten Retrospektive mit über 230
Objekten aus der Zeit von 1926 bis 1982
Nach den Jahren der braunen. schwarzen und weißen
Oberflächen einfacherZylinder und Schalen. Libereine
Phase kykladischer Formensprache angeregt durch
Frühgriechisches, die sie gemeinsam mit Coper erar-
beitete. kam sie dann zu spiralenförmig ansteigender
Zweitonigkeitwiez. Bgrau-rosain schmalen Flaschen-
vasen mitlangendünnen Hälsen undbreiten Öffnungen
und wandte sich in den letzten Jahren Kelchschüssein
in hellen zarten Farbenzuizitronengelb. ägyptischblau.
smaragdgrün mit bronzeschimmernden verlließenden
Rändern.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Studio-Keramik
in bisherniedagewesener lntensitätzur Hochblüte ent-
wickelt. und die meisten Keramiker versuchen heute.
sich zu Bildhauern emporzustilisieren. Dabei verlassen
sie die solide Basis klassischer Töpferei Lucie Rie hin-
gegen bleibt unbeirrbar bei ihrer Ansicht. daß jedes
Obiekt aus einer funktionellen Grundform entstehen
rriuß. In ihrerbescheideneri und praktischen Art spricht
sie immer nur von irTbpfenri. Das Urteil über Perfektion
und künstlerischen Wert überläßt sie den anderen. in
deren Bewertung sieaberbereitsWeltruhmerlangthat.
Es w'are zu hoffen. daß auch ihre Geburtsstadt Wien
durcheineAussteiIungGelegenheitbekäme. andiesem
Ruhm teilzuhaben.