sei noch auf ein wundervolles, gleichfalls aus der Sammlung Ludolf stam-
mendes altjapanisches Netzke hingewiesen, welches „rundlich und bequem
der zugreifenden Hand seines Trägers sich anschmiegend", in vielfach durch-
brochener und überaus künstlicher Weise einen sich rnannigfach verrenkenden
und windenden geschuppten Drachen mit Krallenfüßen darstellt, auf dessen
Leib in prächtigem Gewande eine Göttin als Siegerin mit geschlossenen
Füßen steht, geleitet
von einer fächertra-
genden Dienerin
(Abb. 13). DieHaare
und die Gewand-
muster der beiden
Frauen sowie die
Beschuppung des
Drachens und die
Verzierungen der
Geräte sind graviert
und schwarz ausge-
rieben; eine künst-
liche Patinierung
geht auch hier dar-
auf aus, „die Reize
wohlgepliegten Al-
ters vorzeitig zu
wecken" (J. Brinck-
mann). Nicht ohne
kunstgeschichtli-
ches Interesse sind
- um zu den klei-
nen plastischen Ar-
beiten in Holz über-
zugehen _ zwei
kleine Hgurenreiche
Hochreliefs in Ze-
dernholz (Höhe 14,
Breite 17' 5 Zentimeter), welche auch stilistisch und inhaltlich eng zusammen-
gehören (Abb. 14 und 15). Sie stellen, wie aus den lateinischen Hexametern,"
deren je vier unter jeder Darstellung eingraviert sind, hervorgeht, zwei
ruhmreiche Taten Kaiser Karls V. dar, und zwar die Gefangennahme König
Franz I. in der Schlacht bei Pavia (1525) und die Gefangennahrne des
Abb. 17. Pietä, Buchsrelief, deutsch, XVII. Jahrhundert
"' „CESARIS invictas acies partosque triumphos „CAROLVS exernplum rarae virtuüs in hostem
ITALIE vidit tellus carnpique TICINI Debuit esse ferox quoties doluit. superatus
GALLORUM rex Franciscus superatur a: ill: SAXO testis erat, potuisse illum et voluisse
Regali invicxum servsbs: pectore pectus." parcere subiecüs et debellare superbos."
(Der letzte Vers aus Vergil.)