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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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sind. Uns scheint, was gegenwärtig in Spanien mög 
lich ist, sollte auch wohl Schweden erreichbar sein. In 
Spanien, das vor Zeiten den höchsten Ruhm in kunst 
reicher Eisenarbeit genoss, tauchte vor wenigen Jahren 
die Tauschirarbeit wieder auf, und heute sehen wir 
hunderte von tauschirten Gegenständen der kostbarsten 
und der bescheidensten Art, vom höchsten Luxus bis 
zum einfachsten Gebrauch. Diesem Beispiele sollte die 
schwedische Industrie folgen und ihren Arbeiten durch 
alle die alten, heute fast vergessenen Künste, das Da- 
masciniren, Nielliren, Tauschiren und Aetzen einen 
neuen Reiz verleihen, der ihr einen grossen Markt er 
obern könnte. Aus dem Nichts geht es freilich nicht; 
man wird der Lehre, der Vorbilder, der Zeichner und 
Zeichnungen bedürfen, aber die Möglichkeit dazu liegt 
ohne Schwierigkeit in der Hand des Landes. 
Die beste Figur in der modernen Kunstindustrie 
Schwedens spielen vielleicht die Poterien (Faiencen und 
Porzellane), welche durch die beiden allbekannten Fa 
briken von Gustavsberg und Rörstrand vertreten sind. 
Beide kehren jetzt, da die Faiencen des achtzehnten 
Jahrhunderts wieder in Mode kommen, gewissermassen 
zu ihrem Ursprung zurück, indem sie ihre ältesten Ar 
beiten wieder imitiren. Trotzdem macht wenigstens 
die ziemlich umfangreiche Ausstellung von Gustavsberg 
keinen sehr günstigen Eindruck. Sind schon die älteren 
Muster, welche zum Vorbilde gedient haben, nicht sehr 
glücklich gewählt, so lassen die übrigen, mehr der bis 
herigen modernen Art angehörigen Gegenstände, so 
wohl die in Porzellan wie in Faience, das eigentlich
	        
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