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Muscheln, Schnecken und Pflanzen heute angerichtet
haben. Zu dem ganzen heute so ausgedehnten Zweige
der englischen Luxusfaiencen haben sie den Anstoss
gegeben, in Frankreich werden sie fort und fort imi-
tirt und nun schaffen sie auch in Schweden ein Kunst
genre, das, richtig erfasst, sehr bedeutungsvoll werden
kann. Die Fabrik hat sehr verschiedene Gegenstände
dieser Art ausgestellt, Vasen, Gefässe, Pocale, Schüs
seln, Girandolen, Candelaber u. s. w., welche, mannig
fach in Form und Ornament, doch gleichförmig in
ihrem Golorit, durch ihre Reichhaltigkeit erkennen las
sen, dass die Fabrication bereits die Stufe des Ver
suchs überschritten hat. Das bedeutendste Stück ist
ein Caminofen in reichen Renaissanceformen, mit Vasen
und Nischen: er lehrt den Weg, auf welchem die ge
wöhnlichen schwedischen Oefen, die heute arm und
ungenügend in Form und Farbe sind und in eine
kunstgemäss eingerichtete Wohnung nicht mehr hinein
passen, künstlerisch einer Besserung entgegengeführt
werden können. Es ist von diesem Gesichtspunkt aus
besonders darauf aufmerksam zu machen. Sollen wir
etwas an dem ganzen Genre aussetzen, so wäre es das,
dass der grünliche Gesammtton, der sich aus Schwarz,
Blau, Braun und Grün zusammensetzt, zu kalt und
mitunter zu hart ist.
Von der Reform der Wohnung, welche diese
Veränderung der Oefen voraussetzt, lässt allerdings die
schwedische Ausstellung noch wenig erkennen. Es ge
hören zwar dahin die gelungenen Imitationen der Gold
ledertapeten, die aber, so weit unsere Erinnerung zu-