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Geräthen durchaus nicht entziehen möchten, so müssen
wir uns wiederum in der Ausstellung von Lobmeyr
umsehen, der auch hier als Führer erscheint und uns
einen lehrreichen Vorgang vor Augen stellt. Es sind
Versuche, wenn man will, aber nicht Versuche in der
Art, wie wir so viele in der Ausstellung sehen, dass
einzelne Stücke geschaffen sind, ob sie wohl auch den
Beifall des Publicums fänden. Hier hat oft ein einziges
altes Glas, oft nur eine Zeichnung im österreichischen
Museum die Idee gegeben und wie es dem Grossindu
striellen geziemt, ist sofort ein ganzes Genre mit hun
derten von Gegenständen daraus entstanden. So die
dunkelblauen und die hellblauen Glasgefässe mit weis-
sen Emailornamenten, so die dunkelgrünen Gefässe mit
goldenen Schuppen und Emailfarben, denen altvene
zianische Motive zu Grunde liegen. Freilich möchten
wir nicht alles von diesen Neuerungen billigen, wie uns
z. B. die Nachahmungen antiker Thongefässe mit allen
ihren Eigenthümlichkeiten, mit Form, Farbe und Zeich
nung als ganz verfehlt erscheinen, aber selbst bei den
jenigen Gegenständen, die sich noch mit Gemälden
schmücken, ist wenigstens eine bessere Form erreicht
und die Malerei auf ein bescheideneres Mass zurückge
führt.
Wie schon angedeutet, steht Lobmeyr mit seinen
Bestrebungen nicht allein. Wenn wir ihn haben in den
Vordergrund treten lassen, so ist es geschehen, weil
er in der That auf diesem Platze steht und weil seine
Art eben diejenige ist, die uns die Lehre gibt, an wel
cher wir den Industriezweig und seine künstlerischen