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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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liebhaberei ist. Hier und da steht sie noch auf dem 
Standpunkte der reinen Nachahmung, anderswo hat sie 
ihn weit überschritten. Es ist aber noch ein anderer 
Unterschied in der Art, wie die einzelnen Länder an 
diesem Industriezweige sich betheiligen. Wir wissen 
schon aus den früheren Artikeln, dass es vorzugsweise 
Italien, Frankreich und England sind, denen sich Schwe 
den, Belgien, Portugal und vereinzelt auch Deutschland 
zugesellen. Jedes dieser Länder hat einen besonderen 
Charakter, jeder Fabrikant seine Specialität, die mehr 
oder weniger auf einer alten Specialität dieses Landes 
beruht, nur England macht insoferne eine Ausnahme, 
als weder das Land, noch die Fabrikanten (Doulton 
vielleicht mit seinen nicht ganz hierher gehörigen Stein 
gutkrügen und Wedgwood ausgenommen) einen speciellen 
Zweig haben, sondern jeder will eben alles und noch 
manches Andere machen. 
Vielleicht ist es mit diese Ursache, welche die 
reiche Faience-Industrie Englands auf der Ausstellung 
künstlerisch in einem keineswegs so günstigen Lichte 
erscheinen lässt, wie frühere Ausstellungen erwarten 
Hessen. 
Wir haben schon Gelegenheit gehabt zu bemerken 
— und es gilt das auch vom englischen Porcellan — 
dass der moderne englische Geschmack, der von so 
richtigen Principien ausgegangen, auf diesem Gebiete, 
man möchte sagen in voller Verwilderung erscheint. 
Kein Gedanke ist barock genug, dass er nicht aus 
geführt werden sollte, und so glänzt die englische Aus 
stellung von Bizarrerien, und das neben einer Fülle 
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