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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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Neben diesen behauptet sich in altbekannter Eigen 
tümlichkeit die ungarische Fabrik von Moriz Fischer 
in Herend. Sie hat von Anfang an, als noch weiter 
in der Welt niemand daran dachte und jedermann 
im Porzellan einem verderbten Modegeschmack huldigte, 
sich bemüht, das alte Porzellan wieder zu erneuern, 
jenes alte Porzellan, welches heute noch mit vollem 
Fug und Recht die Liebhaberei der Kunstfreunde und 
Sammler bildet. Und zwar hat sich Moriz Fischer 
nicht auf eine einzelne berühmte Fabrik oder eine be 
stimmte Porzellanart beschränkt, sie sind ihm alle 
gerecht, was Ruf und Namen hat, Sevres mit seiner 
weichen Masse, das harte Porzellan von Meissen, 
Wien und Berlin, und dazu das in der Masse ge 
färbte von China und Japan. Bei ihrer getreuen 
Wiedergabe handelt es sich nicht bloss um Farbe, 
Form und Malerei, sondern um die eigenthümliche 
Masse selbst, deren Anblick für das Kennerauge ent 
scheidend ist. Nach allen diesen Richtungen gibt es 
keine Schwierigkeit, keine Frage, die nicht von der 
Herender Fabrik gelöst wäre. 
Fischer ist im Wesentlichen auf diesem Stand 
punkt der Wiedererneuerung des alten Porzellans stehen 
geblieben, ohne daran zu denken, es zu modernisiren. 
Möchten wir seinen Standpunkt auch nicht als den 
allgemein richtigen empfehlen, so ist es etwas Anderes, 
wenn er einmal zur Specialität einer Fabrik geworden 
ist und ihren Ruhm und Glanz bildet. Sie thut wohl 
ihn zu behaupten, ebenso wie Wedgwood allem Wandel 
der Zeiten ungeachtet immer Wedgwood bleibt mit
	        
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