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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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erscheint, sondern mit seinesgleichen zu irgend einem 
Zwecke verwerthet wird, sei es nun in der Krone, im 
Diadem oder zu Brochen. 
In dieser Beziehung können wir auf der Ausstel 
lung zwei ganz bestimmte Richtungen unterscheiden, 
die wir ja auch sonst im Geschmack der Zeit antreffen, 
•die naturalistische und die stilisirte. Jene bildet mit 
den Diamanten irgend ein Product der Natur, eine 
Rose oder eine Rosenknospe, ein Blatt, z. B. Wein 
laub oder Farrenblatt, einen Blüthenzweig mit Blüthen- 
dolden und Blättern dazwischen, eine Blume mit zahl 
reichen Staubfäden, auf denen die Diamanten wie 
Thautropfen sitzen, oder auch Schmetterlinge, Vögel, 
wie Pfauen und Paradiesvögel, oder auch einzelne 
Federn, die vor wenigen Jahren noch mehr beliebt 
waren als heute. Wir finden dergleichen Arbeiten 
mehr oder minder kostbar bei jedem Juwelier, vor 
zugsweise aber und in den feinsten Bildungen bei den 
französischen, von denen wir nur Boucheron, Otter- 
bourg und Mellerio — letzterer wohl der Hauptver 
treter — nennen wollen. Die zweite Richtung, die 
stilisirte, legt dem Schmuck stets eine regelmässig ge 
zeichnete Composition zu Grunde, die eben nur einen 
Schmuck vorstellen soll und einen fern liegenden 
Gegenstand gewaltsam herbeizieht und unterschiebt. 
Solchen stilisirten Diamantschmuck finden wir eben 
falls bei der Mehrzahl der Juweliere. So sehen wir 
unter dem reichen Schmuck von Aegidi und Kobeck 
ein stilisirtes und ein naturalistisches Diadem neben 
einander und ebenso finden sich im Schmuck der Lady
	        
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