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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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Haupt zu verzieren und ihm königliches Ansehen zu 
gehen. Von diesem Gesichtspunkt aus würden wir 
dem Diamantschmuck Köcherts, der auch den Vorzug 
einer durchaus feinen und sorgfältigen Silberarheit hat, 
von allen auf der Ausstellung den ersten Preis zuer 
kennen, insbesondere dem Diadem nach Zeichnung v on 
Hansen. Verschiedene kleinere Arbeiten stehen ihm 
würdig zur Seite und auch das zweite Diadem mit den 
Paradiesvögeln ist gut und lehrreich, weil es zeigt, wie 
dieser stilvolle Vogel mit den schöngeschwungenen 
Linien seines reichen Schweifes in einem künstlerischen 
Organismus verwerthet werden kann, ohne dem Natu 
ralistischen anheimzufallen. 
Noch zu einer anderen Frage in Betreff des Dia 
manten bietet die Ausstellung Gelegenheit zur Be 
obachtung und zum Nachdenken, das ist die Verbin 
dung dieses Steines mit anderen F.delsteinen, z. B. 
mit Saphiren, Smaragden, Rubinen, wie wir das ver 
schiedentlich an grossartigen Beispielen auf der Aus 
stellung sehen können. Wir verweisen wiederum auf 
den Schmuck der Lady Dudley so wie auch auf die 
Ausstellungen von Emil Biedermann und Aegidi und 
Kobeck. Uns will es fast scheinen, als ob die Eigen 
art des Diamanten eine so besondere wäre, dass ei 
immer am vortheilhaftesten erscheint, wenn er für sich 
allein bleibt. Nimmt er auch von der Farbe der an 
deren Steine kaum einen Reflex an, so tödtet er doch 
den Effect dieser mit seinem stärkeren und unruhigen 
Farbenfeuer und der Smaragd, der Saphir erscheinen 
alsdann in einem solchen Schmucke wie todte Stellen,
	        
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