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Haupt zu verzieren und ihm königliches Ansehen zu
gehen. Von diesem Gesichtspunkt aus würden wir
dem Diamantschmuck Köcherts, der auch den Vorzug
einer durchaus feinen und sorgfältigen Silberarheit hat,
von allen auf der Ausstellung den ersten Preis zuer
kennen, insbesondere dem Diadem nach Zeichnung v on
Hansen. Verschiedene kleinere Arbeiten stehen ihm
würdig zur Seite und auch das zweite Diadem mit den
Paradiesvögeln ist gut und lehrreich, weil es zeigt, wie
dieser stilvolle Vogel mit den schöngeschwungenen
Linien seines reichen Schweifes in einem künstlerischen
Organismus verwerthet werden kann, ohne dem Natu
ralistischen anheimzufallen.
Noch zu einer anderen Frage in Betreff des Dia
manten bietet die Ausstellung Gelegenheit zur Be
obachtung und zum Nachdenken, das ist die Verbin
dung dieses Steines mit anderen F.delsteinen, z. B.
mit Saphiren, Smaragden, Rubinen, wie wir das ver
schiedentlich an grossartigen Beispielen auf der Aus
stellung sehen können. Wir verweisen wiederum auf
den Schmuck der Lady Dudley so wie auch auf die
Ausstellungen von Emil Biedermann und Aegidi und
Kobeck. Uns will es fast scheinen, als ob die Eigen
art des Diamanten eine so besondere wäre, dass ei
immer am vortheilhaftesten erscheint, wenn er für sich
allein bleibt. Nimmt er auch von der Farbe der an
deren Steine kaum einen Reflex an, so tödtet er doch
den Effect dieser mit seinem stärkeren und unruhigen
Farbenfeuer und der Smaragd, der Saphir erscheinen
alsdann in einem solchen Schmucke wie todte Stellen,