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beiten, und es gibt zum Theil sehr schöne Leistungen
darunter, z. B. Armbänder von ägyptischer Art in
Goldrelief, oder Juwelenschmuck, von verschiedenfarbigen
Steinen mit reizendem Effect, daneben aber auch in
erschrecklicher Weise die schlimmsten Beispiele vom
Manchettenstil. Neben Hancock ist allenfalls noch
Atchison von Edinburg zu nennen mit seinem schot
tischen Schmuck von Vogelfüssen mit Silberkrallen
und seinen Imitationen altgälischen oder irländischen
Schmuckes, sowie William Whiteley mit seinem Schmuck
von schwarzem Jet, der überaus zierliche, wohl zu dünne
sternartige Formen angenommen hat.
Einen gewissen gemeinsamen Charakter kann man
dagegen den deutschen Schmuckarbeiten, wie sie uns
von den Goldschmiedstädten Hanau, Gmünd, Pforz
heim, auch Stuttgart, in Collectivausstellungen mit
sehr anerkennenswerthem Arrangement geboten werden,
nicht absprechen. Es sind gemeinsame Eigenthümlich-
keiten, aber kein Stil. Ohne Frage haben alle diese
zahlreichen Fabriken seit 1867 sehr viel gelernt und
ihre Arbeiten haben sich künstlerisch verfeinert und
technisch erweitert, Dank dem Hinzutreten der antiken
Vorbilder. Sie sind in gewisser Weise umfassend, wie
sie denn für den Weltmarkt arbeiten, und haben selbst
den Cameenschnitt, Korallen und Emailmalereien, von
Juwelen ganz abgesehen , in ihren Bereich herein
gezogen. Auch das ist wohl gut, dass die meisten
Fabrikanten ihre Specialität haben, die sich freilich
dem gemeinsamen Charakter nicht entzieht. Dieser
Charakter, so viel Reizendes die Collectivausstellung