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Es kommt nun zu diesen Schwächen in Gedanken
und Form noch das Bestreben hinzu, den Bronzen
eine malerische Erscheinung zu geben und sie polychrom
zu machen. Wir meinen damit weniger die Abwechs
lung der grünen und dunkelbraunen Töne mit Ver
goldung als die Verbindung mit verschiedenem anderen
Material, mit bemaltem Porzellan, mit den buntesten
Marmorarten, wobei das Erz meist nur als Montirung
übrig bleibt, seit den letzten Jahren auch besonders
mit dem gestreiften algierischen Onyx so wie mit
Email. Der Onyx, als dessen Hauptvertreter auf der
Ausstellung Eugene Cornu erscheint, wurde und wird
noch insbesondere zur Gewandung benützt, in welche
die Fleischtheile, Köpfe, Arme, Hände u. s. w. von
Erz eingesetzt werden. Vor allem sind es Beduinen,
Mohren und Mohrinnen und andere afrikanische Mode-
figuren, welche sich dieser Darstellung erfreuen, und
das gibt denn, da der gestreifte Onyx den Burnus
vorstellt, Augen und Lippen emaillirt, der Schmuck
vergoldet ist, einen gar buntfarbigen Anblick. Wenn
uns aber nicht alles täuscht, so ist diese Onyxlieb
haberei bereits wieder in Abnahme begriffen.
Werfen wir nun einen vergleichenden Blick auf die
Bronzen und die Arbeiten in ähnlichen ergänzenden
Metallen bei den übrigen Ländern, so tritt uns zu
nächst der Unterschied entgegen, dass das figürliche
Element bei ihnen nur eine sehr geringe Rolle spielt.
Das gilt am meisten von den englischen Bronze
arbeiten, die nur Geräth sind, und auch dieses schmückt
sich nicht mit Figuren, wenn man nicht einen kleinen