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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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Es kommt nun zu diesen Schwächen in Gedanken 
und Form noch das Bestreben hinzu, den Bronzen 
eine malerische Erscheinung zu geben und sie polychrom 
zu machen. Wir meinen damit weniger die Abwechs 
lung der grünen und dunkelbraunen Töne mit Ver 
goldung als die Verbindung mit verschiedenem anderen 
Material, mit bemaltem Porzellan, mit den buntesten 
Marmorarten, wobei das Erz meist nur als Montirung 
übrig bleibt, seit den letzten Jahren auch besonders 
mit dem gestreiften algierischen Onyx so wie mit 
Email. Der Onyx, als dessen Hauptvertreter auf der 
Ausstellung Eugene Cornu erscheint, wurde und wird 
noch insbesondere zur Gewandung benützt, in welche 
die Fleischtheile, Köpfe, Arme, Hände u. s. w. von 
Erz eingesetzt werden. Vor allem sind es Beduinen, 
Mohren und Mohrinnen und andere afrikanische Mode- 
figuren, welche sich dieser Darstellung erfreuen, und 
das gibt denn, da der gestreifte Onyx den Burnus 
vorstellt, Augen und Lippen emaillirt, der Schmuck 
vergoldet ist, einen gar buntfarbigen Anblick. Wenn 
uns aber nicht alles täuscht, so ist diese Onyxlieb 
haberei bereits wieder in Abnahme begriffen. 
Werfen wir nun einen vergleichenden Blick auf die 
Bronzen und die Arbeiten in ähnlichen ergänzenden 
Metallen bei den übrigen Ländern, so tritt uns zu 
nächst der Unterschied entgegen, dass das figürliche 
Element bei ihnen nur eine sehr geringe Rolle spielt. 
Das gilt am meisten von den englischen Bronze 
arbeiten, die nur Geräth sind, und auch dieses schmückt 
sich nicht mit Figuren, wenn man nicht einen kleinen
	        
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