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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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die kleinen Bronzearbeiten, die sich als Galanterie 
gegenstände, vor allem als Geräthe des Schreibtisches 
den Lederarbeiten zuzugesellen pflegten. Bei ihnen 
kam zu der Beschränktheit und Einseitigkeit des tech 
nischen Verfahrens die Ueberfülle der thorichtsten Ge 
danken, der barocksten Einfälle hinzu, welche eigentliche 
Form und Ornamentation, also überhaupt die Kunst 
in diesem weitverbreiteten Industriezweige gar nicht 
aufkommen Hessen. Zum Theil ist das, wie die Aus 
stellung lehrt, noch heute so, doch bricht sich wohl 
allmälig die Einsicht Bahn, dass ein Tabaksgefäss 
oder Tintenfass nicht eine Trommel oder ein Hunde 
haus oder eine Jockeymütze oder eine Kanone vorstellen, 
sondern für sich ein wohlgefälliges und wohlgeformtes 
Ding sein soll. In dieser Beziehung können wir bei 
spielsweise auf die mit farbigen Steinen und kaltem 
Email verzierten Gegenstände der Fabrik von Lerl 
und Söhnen im Vergleich von Einst und Jetzt hin- 
weisen. 
Aber die österreichische Bronzefabrikation hat noch 
einen ganz anderen Fortschritt aufzuweisen. Es waren 
die ersten Architekten, welche sich dieses Industrie 
zweiges annahmen und durch eine Reihe echt künst 
lerischer, von der Mode unabhängiger Zeichnungen, 
insbesondere für verschiedenartiges Leuchtgeräth, so 
wie für den Bedarf der Thüren und der Fenster ihm 
die Richtung gaben. In Folge dessen sehen wir in 
den Ausstellungen der Fabriken von Hollenbach, von 
Harnisch &Dziedzinski, von Grüllemeyer, wohin wir 
auch die Krystallglas und Bronze vereinigenden Ge-
	        
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