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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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Wie sind diese Arbeiten in Schnüren, Gehängen 
und Quasten in Wirklichkeit entstanden und was ist 
ihre naturgemässe Art? Das ist sehr leicht zu erkLiien. 
Ihrer Entstehung nach sind sie nichts als die Enden 
der Kette bei dem Gewebe, welche irgendwie, soll 
das Gewebe sich nicht lösen, befestigt oder geknotet 
werden müssen. Aus der Noth ist eine Tugend ge 
worden, aus dem einfach Vorhandenen und nicht Weg- 
zuschaffenden ein Ornament. Die einfachste Aushilfe 
besteht darin, je eine Anzahl dieser Fäden zusammen 
zufassen und in einen Knoten zu schlagen und die 
Enden als Fransen zu belassen. Das ist ein Mittel, 
welches wir zahlreich bei den orientalischen Teppichen 
sehen, oft nur auf einer Seite, da das obere Ende dei 
Kette anderswie geschützt worden. Um Beispiele da 
für in der orientalischen Abtheilung wird man nicht 
verlegen sein. Oder — und das ist ein anderes Aus 
kunftsmittel, welches wir besonders häufig in der tür 
kischen Ausstellung sehen können — man flicht diese 
Fäden in kleine Strähne und Stränge zopfartig und 
bindet ihnen in das geknotete Ende ein Büschel far 
biger Wolle. 
Man braucht aber, um sach- und naturgemäss zu 
sein, bei diesen einfachsten Arten nicht stehen zu 
bleiben. Man nimmt ferner die kleinen Stränge und 
verflicht sie in einander mit Knoten wie ein Netz und 
lässt die letzten Ausläufer als Fransen oder vielmehr 
in längeren oder kürzeren Quästchen herabhängen. 
Dies ist ein schönes Motiv, welches vorzugsweise von 
der nationalen Weberei Spaniens ausgebildet worden,
	        
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