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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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So sind die uns ziemlich zahlreich erhaltenen Sticke 
reien der Renaissance mit rother Seide auf weissem 
Grunde in Mustern, wie sie uns die alten Stickmustei- 
bücher zeigen, mit ausserordentlichem Erfolg zur De- 
coration eines rothseidenen Zimmers und der entspie- 
chenden Möbel verwerthet. 
Neben den Renaissance-Motiven sehen wir zahl 
reiche stilisirte Muster des Mittelalters, wie sie die 
reiche Sammlung des österreichischen Museums zui V ei - 
fügung stellt, zum Theil mit Gold und Silber, abei 
nicht, wie das bisher die rheinischen Fabriken thaten, 
für kirchliche Zwecke, sondern für die Ausstattung und 
Decoration des wohlhabenden Hauses. Einige Cabinette 
zeigen als Modelle die Anwendung. Drittens haben 
orientalische Stoffe Motive hergeliehen und insbesondere 
die goldigen indischen Prachtstoffe, nicht zum Export, 
sondern auch hier direct für das vornehme und reicheie 
europäische Haus. Manche der zahlreich ausgestellten 
Muster dieses Hauses sind von seinem ständigen Zeichnei 
Hatzinger componirt oder arrangirt. Der Bedeutung 
und des Einflusses von Storck haben wir schon an an 
derer Stelle gedacht. 
Aehnliches wie von Philipp Haas und Söhnen haben 
wir auch von Karl Giani zu sagen. Auch diese Fabrik 
haben wir schon auf anderem Gebiete zu würdigen ge 
habt, nämlich bei der kirchlichen Kunst. Ihr Vorgang 
ist nicht minder selbstständig in ihren Arbeiten für das 
Wohnhaus, unbekümmert um die Mode strebt sie nach 
dem, was schön und verwendbar ist, in rein decorativer 
Art und sucht ihre Motive mit Vorliebe in der mittel-
	        
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