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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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Ausstellung Reiz gegeben hätte, wenn damit auch viel 
leicht kein Geschäft zu machen war, ist gänzlich über 
sehen worden. Das sind die Gegenstände im Volksge 
brauch. Wir erinnern uns z. B. in Utrecht gelegent 
lich einer Kirmes, welche Massen des Landvolkes zu 
sammengerufen hatte, eine Menge höchst interessanten 
Schmuckes gesehen zu haben, mit dem die Frauen 
Kopf, Hals und Brust verzierten. Es waren darunter 
Filigranarbeiten von mehr eigenthümlichen Formen, 
als man sie gewöhnlich trifft. Auch Hessen die Wägen 
mit reichgeschnitztem und buntgefärbtem Ornament 
auf ähnlich verziertes Hausgeräth schliessen. Von all’ 
dem ist auf der Ausstellung nichts zu sehen. Die 
Gruppe der Hausindustrie ist von Holland unbeachtet 
geblieben. Die Costümepuppen geben keinen Ersatz. 
Wir werden für diesen Mangel einigermassen da 
durch entschädigt, dass Holland uns diesmal eine ziem 
lich reichhaltige Ausstellung seiner asiatischen Colonien 
gebracht hat, die uns einen genügenden und im Gan 
zen vortheilhaften Begriff von der malayischen Kunst 
geben. Hier muss man «Kunst« sagen, denn diese Ge 
webe, Geflechte, Stickereien und Metallarbeiten vertre 
ten eben die Kunst der Malayen und sind doch nicht 
Industrie in unserem Sinne. Die meisten Gegenstände 
stammen von der Insel Java und sind aus der Samm 
lung der »Zoologischen Gesellschaft« in Amsterdam, 
die ein ansehnliches Museum in ihrem Garten hat, so 
wie aus der Collection des Herrn Sloet van de Beele 
ausgewählt, also nicht gewöhnliche Artikel.
	        
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