VIII.
Spanien.
Es gab eine Zeit — es ist freilich sehr lange her
- wo der Süden Spaniens von Valencia bis Cadix
nicht bloss das dichtbevölkertste, sondern auch das in
dustriellste Land Europas war. Von der wimmelnden
Rührigkeit der Araber auf diesen Länderstrecken, von
ihrem Fleiss und ihrer Geschicklichkeit, von der Art,
wie sie das Land allüberall bewässerten und cultivirten,
wie sie es mit blühenden und schattigen Gärten über
zogen und mit glänzenden Palästen und Villen schmück
ten, werden uns Wunderdinge in Prosa und Poesie
mährchenhaft erzählt. Lassen wir Wunder und Mähr-
chen dahingestellt, so bleibt immer ein Kunstfleiss und
eine kunstgewerbliche Thätigkeit als historisches Fac
tum, die mit dem Centralsitze der modernen Industrie
hätten wetteifern können.
Und was ist übrig geblieben von dieser Herrlich
keit der arabisch-maurischen Welt Spaniens? wir wollen
nicht sagen, von den Industriezweigen selber, nur von
gegenständlichen Spuren und Erinnerungen? Der Kunst
freund weiss sie zu schätzen diese Erinnerungen und
pilgert andachtsvoll, wenn ihm das Glück wohl will,