Unterrichts-Statistik in der Vorausstellung.
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Anhang.
Unterrichts-Statistik in der Vorausstellung.
Bericht von k. k. Hofsecretär Gustav Adolf Schimmer.
Die Statistik des Unterrichtes ist im Programme der Gruppe XXVI aller
dings als eine unerlässliche Ergänzung der in diese Gruppe gehörigen Aus
stellungs-Gegenstände genannt und der Wunsch ausgesprochen worden, dass
jedes Land seine Unterrichts-Statistik liefern möge. Mit dem letztem Begehren
war aber eine Restriction gegeben, welche, wie es in der That gekommen ist,
nur spärliche Vorlagen gewärtigen Hess. Zur Ausstellung wurden nicht Tabellen
über einzelne Lehranstalten verlangt, sondern statistische Bearbeitungen ganzer
Länder in Ziffer, Schrift oder Bild, weil nur solche Darstellungen die stati
stische Würdigung der Vorkommnisse und Zustände möglich machen. Eine
derlei Arbeit ist aber keine leichte Sache. Abgesehen von der Schwierigkeit,
das Material für einen grösseren Rayon vollständig und gleichförmig zu ge
winnen, was an und für sich wohl nur im amtlichen Wege ausführbar ist, fin
den sich selten die Kräfte, welche Eignung und Lust zu der zeitraubenden,
trockenen und nur zu häufig undankbaren Arbeit der Zusammenstellung und
Verwerthung statistischer Rachweisungen haben. Ueberdiess war die Zeit kurz
bemessen, denn nicht einmal ein volles Jahr lag zwischen der Veröffentlichung
des Programmes und dem Einsende-Termine, innerhalb dessen die Erhebungen
zu pflegen, die Tabellen zu sammeln, zu sichten und zu ordnen, und schliess
lich zu bearbeiten waren. Jeder in solchen Arbeiten Bewanderte wird zugeben,
dass diess für ein einigermassen ausgedehntes Land sehr viel gefordert war.
So kam es, dass die Unterrichts-Statistik Oesterreichs auf der Ausstellung
nur spärlich vertreten ist. Ausser den Karten und Publicationen der amt
lichen Statistik liegt — von den statistischen Rachweisungen in den Program
men einzelner Anstalten abgesehen — nicht ein einziges Druckwerk über die
sen Gegenstand vor, und auch an handschriftlichen Karten und Bearbeitungen
ist Belangreiches nur aus drei Ländern: Ober-Oesterreich, Steiermark und Böh
men zu erwähnen.