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Volltext: Bericht über österreichisches Unterrichtswesen, aus Anlass der Weltausstellung 1873, I. Theil: Geschichte, Organisation und Statistik des österreichischen Unterrichtswesens

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Unterrichts - Statistik 
Aus dem ersten dieser Länder sandte der k. k. Landes-Sclnüinspeotor 
E. J. Schwammei eine sehr fleissig und übersichtlich gearbeitete Statistik der 
Unterrichts-Anstalten ein, welche der Drucklegung werth wäre. Es ist diess 
thatsächlich die einzige bei der Ausstellung vorliegende Statistik des gesammten 
Unterrichtswesens eines Landes, während die übrigen Einsendungen nur die 
Volksschule oder einzelne Lehr-Anstalten betreffen. Schwammel's Tabellen bie 
ten eine vollständige Ueb ersieht des gesammten Unterrichtswesens von Ober- 
Oesterreich, vom Kindergarten und der Kinder-Bewahranstalt bis zu den höhe 
ren Lehranstalten und Specialschulen, unter Beigabe mehrerer Tabellen über 
Gegenstände, für welche selbst aus den officiellen Arbeiten keine Kunde zu 
erlangen ist, -wie über den Unterricht in weiblichen Handarbeiten an der 
Volksschule, über Privat-Erziehungs-Anstalten, über die Bezüge der Lehrer etc. 
Eür Steiermark hat der Landesausschuss Dr. Johann Fleckh eine fleis- 
sige statistische Arbeit: „Die steiermärkischen Volks- und Bürgerschulen am 
1. Jänner 1873,” der Landesschulrath eine Karte der Einschulungs-Verhältnisse 
von Ober- und Mittel - Steiermark, nebst einer Anzahl von Cahiers mit den 
Detail-Erhebungen und der Landes-Schulinspector Dr. Mocnik eine Karte über 
den relativen Schulbesuch eingesendet. 
Hach der Einleitung hat erstere Arbeit den Zweck, ein getreues Bild zu 
geben, was in Steiermark aus Landes- und Bezirksmitteln für Volks- und Bürger 
schulwesen geleistet wird. Diese specielle Richtung behält das ganze Heft bei, 
von den 9 Tabellen-Beilagen bringen nur zwei statistische Mittheilungen über 
schulpflichtige und schulbesuchende Kinder, über das Verhältniss der Schulen zur 
Area und Seelenzahl, die übrigen behandeln höchst detailirt die Geldgebahrung 
mit Rachweisung des Gehalts, der Eunctions-, Alters- und Personal - Zulagen 
jedes einzelnen Lehrers. Eine beigebundene Wandkarte von Steiermark, mit be 
sonderer Rücksicht auf den Unterricht in Volks- und Bürgerschulen, entworfen 
von Dr. Zwiedineck-Südenhorst, verlegt von der Leykam’schen Anstalt in 
Gratz, ist als kartographische Leistung nur gering anzuschlagen. Bei so grossem 
Formate hätte die Terrainzeichnung ganz anders ausfallen können, wozu die 
vom Landeskunde-Verein herausgegebene Schuhvandkarte von Rieder-Oesterreich 
ein Muster abgab, und auch bei Einzeichnung der Ortslagen hat keineswegs 
die nöthige Genauigkeit gew r altet. 
Desto werthvoller ist die in letzter Stunde zur Ausstellung selbst ein 
gelangte, wirklich vortreffliche Karte über die Einschulungs-Verhält 
nisse in Steiermark. Um den Anforderungen des Reichs- und Landes-Schul- 
gesetzes gerecht zu werden, welches bei einer Zahl von 40 schulpflichtigen 
Kindern im Umkreise von einer Stunde die Errichtung einer öffentlichen Volks 
schule, oder mindestens die Expositur eines Unterlehrers fordert, war zunächst 
eine Revision der Schulsprengel nöthig. Eine vom Landesschulrathe vorge 
nommene, höchst eingehende Erhebung, bei welcher die Einschulung tür jeden 
Weiler und jedes einzelne Haus, und bei den zerstreuten Gebirgsorten, welche
	        
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