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Volltext: Bericht über österreichisches Unterrichtswesen, aus Anlass der Weltausstellung 1873, I. Theil: Geschichte, Organisation und Statistik des österreichischen Unterrichtswesens

in der Vorausstellung. 
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verschiedenen Schulen zugetheilt sind, nach den Hausnummern nachgewiesen 
wurde, gab das nöthige Material, auf dessen Grundlage der Landesschulrath 
sowohl seine weiteren Verfügungen treffen, als auch die Karte der Einschulung 
herstellen konnte. Obwohl zunächst für administrative Zwecke des Landes 
selbst bestimmt, verdient diese mit grosser Accuratesse hergestellte Karte auch 
in weitern Kreisen die vollste Beachtung. Die Gränzen jedes einzelnen Schul 
gebietes mit allen von demselben begriffenen Ansiedlungen sind eingezeichnet 
und dabei ist durch deutlich unterscheidbare Markirung abzunehmen, ob die 
Schulgränze mit jener der Orts- oder Catastralgemeinde zusammenfällt oder 
nicht. Es wäre der Schulbehörde jeder Provinz ein so herrlicher und nütz 
licher Apparat, wie er in dieser Karte und den Erhebungs-Tabellen geschaffen 
ist, zu wünschen. 
Mocnik’s sehr nett ausgeführte Karte des relativen Schulbesuches theilt 
diesen in 7 Stufen ab, mit 66—70, 71 —75, 76 — 80, 81 — 85, 86 — 90, 
91 — 95 und 96—100 Percent der schulpflichtigen Kinder, welche wirklich 
die Schule besuchen. 
Leider muss hier ein Irrthum aufgedeckt werden, in welchen ebenso 
Mocnik, als Schwämmet für Ober-Oesterreich und die weiter zu besprechende 
Statistik der Volksschule in Böhmen verfällt. Alle diese Arbeiten nehmen 
die Zahlen der Schulpflichtigen so an, wie sie von den Bezirks-Schulinspectoren 
bei der Erhebung für 1870 —1871 geliefert wurden, und berechnen auf dieser 
Grundlage den relativen Schulbesuch 
in Ober-Oesterreich mit 96 Procent 
in Steiermark mit ... 7a 
’ i) 
in Böhmen mit 94 
Die Tabellen der Bezirks - Schulinspectoren sondern die schulpflichtigen 
Kinder in solche von 6 bis 12 und von 13 bis 14 Jahren. Es musste daher 
sofort auffallen, dass sich 
in Oberösterreich unter 86.700 Pflichtigen 12.400 
in Steiermark unter 127.600 „ 20.900 
in Böhmen unter 744.900 „ 97.400 
Kinder im 13. und 14. Jahre befinden sollen, wornach diese zweijährige Periode 
nur den 6. bis 8. Theil der vorausgehenden sechsjährigen umfassen würde. 
Diess legt die Vermuthung nahe, dass insbesondere bei Erhebung der schul 
pflichtigen Kinder im 13. und 14. Jahre von den Bezirks-Schulinspectoren nicht 
mit voller Umsicht vorgegangen worden sei. 
Glücklicherweise gibt die Volkszählung vom 31. December 1867 eine 
andere, vollkommen verlässliche Quelle an die Hand, welcher sich die Zahl 
der im schulpflichtigen Alter stehenden Kinder möglichst genau entnehmen 
lässt. Bei dieser V olkszählung wurde die anwesende Bevölkerung nach den 
einzelnen Altersjahren erhoben und dabei individuell und zwar mit durchgängiger 
Einsichtnahme in die Geburtsscheine vorgegangen. Hierbei aber ergaben sich
	        
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