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Volltext: Bericht über österreichisches Unterrichtswesen, aus Anlass der Weltausstellung 1873, I. Theil: Geschichte, Organisation und Statistik des österreichischen Unterrichtswesens

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Unterrichts - Statistik 
Kinder von 6—12, von 13 —14 Jahren* 
in Ober-Oesterreich 76.757 33.678 
in Steiermark 126.640 41.068 
in Böhmen • 662.939 215.125 
Ein Drittheil der Pflichtigen überhaupt in Ober-Oesterreich und Steiermark, 
ein Fünftel in Böhmen, und mehr als die Hälfte jener im Alter von 13 und 
14 Jahren sind sonach der Aufschreibung der Bezirks-Schulinspectoren entgangen. 
Hiedurch stellen sich auch die Berechnungen, welche Schwammei in 
seiner Arbeit bringt und Mocnik seiner Karte zu Grunde legte, viel zu hoch; 
der relative Schulbesuch ist keineswegs so günstig, denn es gehen von 100 
pflichtigen Kindern, wenn die Ziffern der Volkszählung zur Berechnung ver 
wendet werden, in Ober-Oesterreich nur 81 
in Steiermark „ 56 und 
in Böhmen „ 77 
thatsächlich in die Schule. 
Eine ungemein fleissige Arbeit muss die Statistik der A olksschulen 
in Böhmen genannt werden, welche vom Landes-Schulinspector W. Patek aus 
Anlass der AVeltausstellung angeregt und theilweise ausgeführt, nach seinem Tode 
aber von Andern beendet wurde. Ein Karton grössten Formats umfasst auf 
einzelnen Blättern die Statistik der Volksschule so ausführlich, dass neben allen 
die einzelne Schule betreffenden Hach Weisungen auch jeder Lehrer namentlich, 
mit genauer Uetaillirung seiner Bezüge aufgeführt wird. Karten der einzelnen 
Schulbezirke sind beigegeben und ausserdem gewährt eine grosse Wandkarte — 
etwas eigentümlich auf schwarzem Grunde mit weisser Schrift ausgeführt — 
den Gesammtüberblick des Bestands der Volksschulen. Auch diese mühevolle? 
correcte Arbeit verdiente wohl die Drucklegung, wobei allerdings Kürzung 
walten müsste, indem jenes übermässige Detail bezüglich des Lehrpersonales 
weder hinlängliches Interesse für grössere Kreise bietet, noch bei den steten 
seit der Erhebung vorgefallenen Aenderungen der AVahrbeit vollkommen ent 
spräche. Einige kleinere, in gleicher Manier ausgeführte Karten gewähren 
einen lehrreichen Einblick in die Zunahme der Kinder-Bcwahranstalten, Mittel 
und Gewerbeschulen von 1849—1872. 
Schlesien hat, wie es überhaupt die Collectiv-Ausstellung reichlich be 
schickte, auch seine Schulstatistik geliefert; es ist diess aber keine statis 
tische Bearbeitung, sondern nur eine Sammlung der amtlich vorgezeichneten 
statistischen Tabellen der Volksschulbezirke, der Lehrer-Bildungsanstalten und 
Mittelschulen für das Jahr 1871—1872 in zwei Heften. 
Das Gleiche ist vom Schulbezirke Aussig geschehen; jener von Tetschen 
(Landgemeinden) benennt ein Cahier „statistische Tafel über den Schulbesuch ’, 
welches aber thatsächlich nur eine Berechnung der Schulversäumnisse lür fünf 
Monate enthält. Hierzu kommt, wie erwähnt, eine grössere Anzahl statistischer 
Ausweise über einzelne Lehranstalten, theils in Manuscript, theils in den
	        
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