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Unterrichts - Statistik
Material zu liefern hatten, und diess daher immerhin verlässlicher erscheint,
als die früheren Ausweise der Diöcesan- und politischen Behörden.
Ein analytischer Text bildet die Einleitung und enthält die Vergleichung
der Thatsachen seit 1850, sowie die Verhältnisse der Schulen- und Lehrerzahl
zur Area und Bevölkerung, die Schulfrequenz und den relativen Schulbesuch. Der
letztere, zu dessen Berechnung die Ziffern der Volkszählung verwendet wurden,
ist auf drei Karten bezüglich der Knaben, Mädchen und der Kinder überhaupt
nach Schulbezirken in 12 Earbenabstufungen graphisch dargestellt, von welchen
die Karte für beide Geschlechter gleichfalls dem vorliegenden Berichte beige
geben ist. Alle drei aber gelangen in vergrössertem Masse als Wandkarten
bei der Ausstellung selbst zur Anschauung.
Der früheren Annahme eines sehr hochstehenden günstigen Schulbesuches
gegenüber bringen diese Karten allerdings eine Enttäuschung. Es stellt sich
der relative Schulbesuch (bei Einbeziehung der im 13. und 14. Lebensjahre
Stehenden in den Ländern mit achtjähriger Schulpflicht) im Ganzen auf 57-3
schulbesuchende Kinder unter 100 schulpflichtigen und die Lander reihen sich
folgender Art:
Vorarlberg 89-7
Tirol 87-7
Salzburg 81'3
Ober-Oesterreich 80-6
Mähren 77-6
Böhmen 76-7
Meder-Oesterreich 74-1
Schlesien 70’9
Krain 62 - 7
Kärnten 58'1
Steiermark 56 - 4
Triest 50-6
Görz - Gradiska 40'5
Istrien 37’2
Galizien 19'7
Dalmatien 16 - 5
Bukowina . > 16'0
Die mannigfachen und verschiedenartigen Ursachen > welche den bessern
oder mangelhaften Volksschulbesuch bedingen, sind in dem Elaborate selbst
ausführlich erörtert.
Eine weitere auf der Ausstellung vorliegende Arbeit ist die Detail-Con-
scription der Volksschulen der im Keichsrathe vertretenen Königreiche
und Länder nach dem Stande des Schuljahres 1865. Dieselbe entstand, gleichfalls
unter der Leitung des Referenten, aus den Einzeln-Fragebogen, welche von
der statistischen Central-Commission für eine vollständige Statistik des Volks-