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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 4

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Der Bakony beginnt gegen Westen im Weißenburger Comitat und ist von dem 
benachbarten Vertesgebirge durch das Movrer Thal getrennt. Von hier streicht er theils 
in regellosen Berggruppen, theils in geraden Bergziigen durch die Cvmitate Veßprem und 
Zala bis an die Mur und ist mit ungeheuren Waldungen bedeckt, die vor 50 Jahren noch 
einen ununterbrochenen Streifen von fast 200 Kilometer Länge bildeten, neuerdings 
jedoch an manchen Orten durch Rodungen stark gelichtet wurden. 
Betrachten wir die verschiedenen Theile des Bakony, indem wir zum Ausgangspunkt 
die Station Varoslöd der königlich ungarischen Staatsbahnen nehmen; in ihrer Nähe 
entspringen an zwei Abhängen des nämlichen Berges der ostwärts fließende Sed und die 
dein Westen zueilende Torna. Dieser Punkt ist also als Wasserscheide anzusehen. Ziehen 
wir die Flüßchen Sed und Torna zu einer Linie zusammen, so haben wir einerseits den 
nördlichen Bakony, andererseits aber von Vörös-Bereich bis Keßthely den südlichen oder 
Plattensee-Bakony. Der Theil des letzteren, der längs der Staatsstraße Veßprem-Graz 
in der Richtung des Petender Thales zieht, ist als mittlerer Bakony anzusprechen. Der 
südlichste Theil des Bakony gehört schon mehr dem Zalacr Cvmitate an, bei dem er auch 
ausführlicher besprochen werden soll. 
Der nördliche Bakony ist eine zusammenhängende Bergkette, die sich längs des 
Sar- und Sed-Thales in westöstlicher Richtung beinahe bis Papa und von da nord 
wärts bis fast an das Raaber Comitat hinanzieht. Sein auf das Moörer Thal nieder 
blickendes Eckmassiv ist der Ißka-Berg, oberhalb der Weißenburger Dörfer Jßka- 
Szent-György und Csör. Er ist kaum höher als der Blocksberg, doch schon sein 
Nachbar, der B a gly ab oberhalb der Dörfer Jnota und Csör, steigt über 350 Meter an. 
In der gegen Var-Palota ziehenden Fortsetzung der Bergkette fallen die Gipfel des 
Bögre und Badacsons ans, deren einstiger Rebenschmuck der Phyllvxera zum Opfer 
gefallen ist. 
Vär-Palota ist ein bemerkenswerther Ort. Sein Name deutet augenscheinlich auf 
einen hier bestandenen herrschaftlichen Palast; ist doch ein ähnlicher in den malerischen 
Ruinen von O-Palota, dem bevorzugten Jagdschlösse des Königs Matthias, bei einer 
hinter Vär-Palota sich öffnenden Felsenkluft des Bakony, am Fuße des Berges »ülärüus 
826Ürör^6- (Markusschrein) noch jetzt zu erkennen. Palota hat über 500 Einwohner. Es 
war einst ein blühender gewerbereicher Ort, der aber mit dem Niedergang seiner Industrie 
verarmte. Ganze Gassen verloren ihre Bewohner. Die Wald- und Feldwirthschaft kann 
bei der Kahlheit der Berge und der steinigen Natur des Ackerbodens den Einwohnern 
keinen Wohlstand bringen. Westwärts von Palota, über Öskü, Hajmäsker, Söly, Kadarta 
und Liter fast bis an den Plattensee hinab, trifft man stellenweise dem Karst ähnliche, 
freilich hier weniger ausgedehnte kahle Felsebenen. Die Bevölkerung dieser Dörfer ist,
	        
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