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Volltext: Musikalische Instrumente (Gruppe XV), officieller Ausstellungs-Bericht

Mufikalifche Inftrumente. 
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Weffeli M. (Wien): i. Grofser geradfaitiger Flügel mit Wiener Mechanik. 
2. Ueberfaitiger Stutzflügel, ebenfalls mit Wiener Mechanik; der Ton des erften 
Inftrumentes ift fcharf und nichts weniger als fympathifch, Arbeit an beiden 
mangelhaft. 
Xllich Alois (Währing bei Wien): i. Grofser überfaitiger Flügel mit 
Wiener Mechanik. 2. Geradfaitiger Stutzflügel mit Wiener Mechanik^ Die 
Arbeit an beiden mangelhaft, der Ton des erften wie des zweiten dünn und ohne 
Charakter. 
Feigel Ludwig (Wien): Geradfaitiger Flügel mit Wiener Mechanik. Der 
Ton dürftig, die Arbeit fchlecht. Das Belle an ihm find die Virtuofenportraits. 
Sparich Moriz (Wien): Ein hohes Pianino, geradfaitig mit englifcher 
Mechanik; fehr gelungen, gediegen gearbeitet, Hinterdämpfung, die Spielart ift 
leicht, dämpft gut ab. Der Ton ift etwas dünn und erinnert an franzöfifche Flügel. 
Die Baffe find fehr klar. Das Inftrument ift 4 Fufs 6 Zoll hoch. 
Pokorny Anton (Wien): 1. Grofser geradfaitiger Flügel mit Wiener 
Mechanik, zeichnet fich durch gute Spielart aus Der Ton ift fchön und erinnert 
an B öfe nd 0 rfe r’s Inftrumente, aber zu fchwach für Concerte. 2. Stutzflügel 
mit Wiener Mechanik, hart und ungleich im Ton; die Arbeit ift mangelhaft. 
Swoboda Leopold (Wien): Grofser Flügel, geradfaitig mit Wiener 
Mechanik. Die Spielart ift gut und erleichtert namentlich den Triller. Der Ton 
ift klar und frifch, wenn auch klein. 
Berger Jofef (Wien): Ueberfaitiger Stutzflügel mit Wiener Mechanik. 
Ton ift ausgiebig aber nicht edel. Die Arbeit nachläffig. Das Pult ift mit Por 
traits von Bach, Mozart und Beethoven verziert, mit demfelben find zugleich die 
Leuchter verbunden. 
Hofbauer Anton & Söhne (Wien): Stutzflügel, geradfaitig. Wiener 
Mechanik, mit dünnem, fchreiendem Ton; die Arbeit ift mittelmäfsig. 
Fritz Jofef & Sohn (Wien): Grofser, überfaitiger Flügel mit Wiener 
Mechanik, ungleich im Ton und von mittelmäfsiger Arbeit. 
Chalupny Franz (Wien): Stutzflügel, geradfaitig mit Wiener Mechanik, 
dünn im Ton, die Arbeit leidlich. 
Holzel Lambert (Wien) : Geradfaitiger Flügel mit Wiener Mechanik. 
Der Ton ift dünn und die Arbeit mittelmäfsig. 
Smitka Franz (Wien): Stutzflügel, geradfaitig mit Wiener Mechanik. 
Der Ton klein und ungleich, die Arbeit mittelmäfsig. 
Windh of e r Rudolph (Wien): Stutzflügel mit Wiener Mechanik. Der 
Ton ift dünn, dabei fchreiend, die Arbeit nachläffig. 
Mayer Wilhelm (Wien): 1. Grofser geradfaitiger Flügel mit Wiener 
Mechanik. 2. Stutzflügel mit Wiener Mechanik. Der Ton ift dünn und nicht 
ausgeglichen, die Arbeit mittelmäfsig. 
Hödl Franz (Wien): Flügel, geradfeitig, Wiener Mechanik. 
Die genannten Firmen bezeichnen zwar keineswegs den Höhepunkt des 
Wiener Clavierbaues, fie haben aber nichts deftoweniger einVerdienft. Sieforgen 
nämlich für das Bedürfnifs jener Gaffen, welche für ihre Kunftliebhaberei keine 
übermäfsige Summe aufwenden können; man mufs den Firmen nachrühmen, dafs 
der Werth ihrer Inftrumente in den meiften Fällen weit fchwerer wiegt, als deren 
Preife, die im Grofsen und Ganzen nach den jetzigen Verhältniffen fehr mäfsig 
find und von 380 fl. bis 600 fl. öfterreichifcher Währung aufwärts fteigen. 
Aufser den Wiener Pianoforte-Fabrikanten haben fich an der Ausftellung 
noch betheiligt, aus Böhmen Lehmann & Comp, in Auffig an der Elbe, 
A. Prokfch, beide nur durch Pianinos vertreten, dann Kalles aus Leitomifchl 
und Sedlaczek in Prag. Der Letztere hat einen Flügel mit einer Einrichtung 
zum Transponiren geftellt. 
An die Claviere reiht auch das Panfymphonion von Robert Lechleitner 
aus Innsbruck, feiner äufseren Geftalt nach am natürlichften an, obwohl es
	        
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