Mufikalifche Inftrumente.
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Weffeli M. (Wien): i. Grofser geradfaitiger Flügel mit Wiener Mechanik.
2. Ueberfaitiger Stutzflügel, ebenfalls mit Wiener Mechanik; der Ton des erften
Inftrumentes ift fcharf und nichts weniger als fympathifch, Arbeit an beiden
mangelhaft.
Xllich Alois (Währing bei Wien): i. Grofser überfaitiger Flügel mit
Wiener Mechanik. 2. Geradfaitiger Stutzflügel mit Wiener Mechanik^ Die
Arbeit an beiden mangelhaft, der Ton des erften wie des zweiten dünn und ohne
Charakter.
Feigel Ludwig (Wien): Geradfaitiger Flügel mit Wiener Mechanik. Der
Ton dürftig, die Arbeit fchlecht. Das Belle an ihm find die Virtuofenportraits.
Sparich Moriz (Wien): Ein hohes Pianino, geradfaitig mit englifcher
Mechanik; fehr gelungen, gediegen gearbeitet, Hinterdämpfung, die Spielart ift
leicht, dämpft gut ab. Der Ton ift etwas dünn und erinnert an franzöfifche Flügel.
Die Baffe find fehr klar. Das Inftrument ift 4 Fufs 6 Zoll hoch.
Pokorny Anton (Wien): 1. Grofser geradfaitiger Flügel mit Wiener
Mechanik, zeichnet fich durch gute Spielart aus Der Ton ift fchön und erinnert
an B öfe nd 0 rfe r’s Inftrumente, aber zu fchwach für Concerte. 2. Stutzflügel
mit Wiener Mechanik, hart und ungleich im Ton; die Arbeit ift mangelhaft.
Swoboda Leopold (Wien): Grofser Flügel, geradfaitig mit Wiener
Mechanik. Die Spielart ift gut und erleichtert namentlich den Triller. Der Ton
ift klar und frifch, wenn auch klein.
Berger Jofef (Wien): Ueberfaitiger Stutzflügel mit Wiener Mechanik.
Ton ift ausgiebig aber nicht edel. Die Arbeit nachläffig. Das Pult ift mit Por
traits von Bach, Mozart und Beethoven verziert, mit demfelben find zugleich die
Leuchter verbunden.
Hofbauer Anton & Söhne (Wien): Stutzflügel, geradfaitig. Wiener
Mechanik, mit dünnem, fchreiendem Ton; die Arbeit ift mittelmäfsig.
Fritz Jofef & Sohn (Wien): Grofser, überfaitiger Flügel mit Wiener
Mechanik, ungleich im Ton und von mittelmäfsiger Arbeit.
Chalupny Franz (Wien): Stutzflügel, geradfaitig mit Wiener Mechanik,
dünn im Ton, die Arbeit leidlich.
Holzel Lambert (Wien) : Geradfaitiger Flügel mit Wiener Mechanik.
Der Ton ift dünn und die Arbeit mittelmäfsig.
Smitka Franz (Wien): Stutzflügel, geradfaitig mit Wiener Mechanik.
Der Ton klein und ungleich, die Arbeit mittelmäfsig.
Windh of e r Rudolph (Wien): Stutzflügel mit Wiener Mechanik. Der
Ton ift dünn, dabei fchreiend, die Arbeit nachläffig.
Mayer Wilhelm (Wien): 1. Grofser geradfaitiger Flügel mit Wiener
Mechanik. 2. Stutzflügel mit Wiener Mechanik. Der Ton ift dünn und nicht
ausgeglichen, die Arbeit mittelmäfsig.
Hödl Franz (Wien): Flügel, geradfeitig, Wiener Mechanik.
Die genannten Firmen bezeichnen zwar keineswegs den Höhepunkt des
Wiener Clavierbaues, fie haben aber nichts deftoweniger einVerdienft. Sieforgen
nämlich für das Bedürfnifs jener Gaffen, welche für ihre Kunftliebhaberei keine
übermäfsige Summe aufwenden können; man mufs den Firmen nachrühmen, dafs
der Werth ihrer Inftrumente in den meiften Fällen weit fchwerer wiegt, als deren
Preife, die im Grofsen und Ganzen nach den jetzigen Verhältniffen fehr mäfsig
find und von 380 fl. bis 600 fl. öfterreichifcher Währung aufwärts fteigen.
Aufser den Wiener Pianoforte-Fabrikanten haben fich an der Ausftellung
noch betheiligt, aus Böhmen Lehmann & Comp, in Auffig an der Elbe,
A. Prokfch, beide nur durch Pianinos vertreten, dann Kalles aus Leitomifchl
und Sedlaczek in Prag. Der Letztere hat einen Flügel mit einer Einrichtung
zum Transponiren geftellt.
An die Claviere reiht auch das Panfymphonion von Robert Lechleitner
aus Innsbruck, feiner äufseren Geftalt nach am natürlichften an, obwohl es