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gehäuse mit einer kleinen Kuppel und Galerie mit Schlag
werk; Augsburger-Arbeit; ferner eine reizende kleine Tisch
uhr, oiereckig, in oergaldetem Gehäuse, die Seitenmände
ammler-Zeitung. Hummer 13.
garniert, mit seitlichen facettengläsern; die Ecken uon
silberoxydierten ITtasken begrenzt. Das Werk besitzt eben
falls Schlagwerk und Wecker.
Besondere freude gemährte es der Sammlerin, in
neuester Zeit ihren langgehegten Wunsch erfüllt zu sehen,
in den Besitg einer kleinen Uhr primitioster Arbeit ge
kommen zu sein. Das Werk ist aus Eisen und besitzt als
Regulator eine Toffelunruhe, das sogenannte foliot. Es
ist in eine hübsch gradierte, feueroergoldete JTtessingfrommel
eingebaut; der Boden des Gehäuses zeigt in der alten Art
gradiert Judith mit dem Haupte des Holofernes und ruht
auf drei niedlichen, kleine Tomen darstellenden füljchen.
Des Weiteren erfreuen mehrere nürnberger Eierlein
(nicht non der aus technischen Gründen oermendeten Ei
farm, sondern oan der Bezeichnung Orrlein-Ührlein-Eierlein
abgeleitet) des Kenners Herz und Sinn. Unter anderem
fällt uns uon analen Uhren eine astronomische Uhr üon
Hikolaus Rugendas in Augsburg um 1605, auf. (fig. l.)
Das Gehäuse besteht aus uergoldeter Bronze, ebenso das
Zifferblatt, welches eine Einteilung für die Stunde, für das
Datum, und für die Itlonate, sowie IHondkalender besitzt,
Eine sehr roertuolles Stück holländischer Herkunft
ist eine achteckige Uhr uon Hubert in Tu Haie, 16. Jahr-
fig. 4. Uhr uon Joseph ITlichael Sacher in Roffenlos.
fig. 5. Uhr in flmefhystkreuz uon Schöner.
Silber-Zifferblätter und uergoldete Zeiger; das Gehäuse selbst
ist reich ornamentiert.
Eine andere, sehr schöne sechseckige Tischuhr ist
ebenfalls Prager Herkunft und entstammt der Hand eines
berühmten ITleisters ferdinand Engelschalk. Das Gehäuse
ist aus uergoldeter Bronze, die Kanten geschweift, reich
hundert; das ringsum reich ornamentierte Gehäuse ist aus
Silber und besitzt auf dem einen Deckel eine Gradierung,
die durch zwei jugendliche, leicht bekleidete Personen den
frühling darsteilt, während eine Gradierung auf dem zweiten
Deckel durch zwei alte Teute, die sich am Teuer des Kamins
erwärmen, den Winter andeutet. Auch einige achteckige
Uhren mit Seitengläsern aus facettiertem Bergkristall sind
erwähnenswert. (Eine solche zeigt fig. 2.)
Eine der schönsten Uhren der Sammlung ist eine
Uhr uon Christoph Schöner, deren Werk in einem lateini
schen Kreuz aus Amethyst eingebaut ist. (fig. 3.)
Der Zeit Tudmig XIV, entstammen mehrere hoch
gebaute Uhren, die Gehäuse aus uergoldeter Bronze, reich
gradiert; die Zifferblätter in Email oder JAetall mit auf
gelegten Emailziffern, teils mit einem, teils auch schon mit
zwei Zeigern, einzelne mit Selbstschlagwerken oder
Weckern, (fig. 4.)
Denselben folgen sehr hübsche, schon weniger hach
gebaute Uhren mit und ohne Schlagwerke aus der Zeit
Tudmig XV.; die Gehäuse aus Gold und Silber, teils durch
brochen, teils gradiert, zumeist mit sehr fein getriebenen
Übergehäusen, deren Sujets mythologischen, historischen oder
allegorischen Inhaltes sind. Eine sehr hübsche derartige
fig. 1. Astronomische Uhr fig. 2. Uhr im Gehäuse
uon Rugendas. uon Bergkristall.
mit facettierten Gläsern oersehen, durch welche das oor-
ziiglich erhaltene Werk sichtbar wird. Das Werk stammt
oan ITlich. Hollmer in Prag, besitzt Schlagwerk und Wecker,